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Genesen im Garten

Ein Gesundheitsgarten für das Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf

Tief durchatmen unter Bäumen, die Verbundenheit zur Erde spüren und die Gedanken beim Gehen... mehr

Tief durchatmen unter Bäumen, die Verbundenheit zur Erde spüren und die Gedanken beim Gehen durch grüne Wiesen schweifen lassen. Bewegung in der Natur stärkt Körper und Geist. Gesunde Menschen können hinausfahren auf das Land oder in den Wald. Doch wer gesundheitlich eingeschränkt ist, vermag dies nicht, zu dem muss die Natur herankommen. Bei der Planung des Krankenhaus Nord auf dem ehemaligen Gelände der ÖBB-Werkstätten in Floridsdorf wurde der Aspekt der naturnahen Genesung gleich mitberücksichtigt. So steht der Patient nicht nur im Mittelpunkt des vom Architekturbüro Albert Wimmer realisierten Krankenhausbaus, sondern auch bei der Gestaltung des dazugehörigen Parks, Healing Garden genannt. Der entstand auf einer rund vier Hektar großen Fläche nach dem Konzept der amerikanischen Landschaftsarchitektin Martha Schwartz. Die Idee des heilenden Gartens hat das Büro 3:0 Landschaftsarchitektur als Partner vor Ort weitergeplant und ausgeführt.

„Der Naturraum soll den Heilungsprozess und die psychische Stabilität der Patienten unterstützen. Der Garten kann Stress minimieren. Das kommt auch Mitarbeitern und Besuchern zugute und generell allen Menschen, die den Park nutzen“, beschreibt der Landschaftsarchitekt Daniel Zimmermann. Bei der Planung und Ausführung flossen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse ein, wonach Krankenhausgärten die Genesung der Patienten positiv beeinflussen. Wege, die sich in engeren oder weitläufigeren Schlaufen über das Gelände ziehen, strukturieren die Grünfläche. Mal sind sie schmaler, mal erreichen sie die Dimensionen eines breiten Flanierweges – je nachdem, wie viele Spaziergänger an den einzelnen Stellen des Gartens erwartet werden. Mehr werden es sicher in der näheren Umgebung des Spitals sein, dort wo auch eine Gehschule und die Therapiegärten angelegt wurden, speziell auch für die Kinder- und Jugendpsychatrie. Toben und Spielen können Kinder und Jugendliche auf einem Spielplatz und einer Ballspielfläche, Kräuterhochbeete verströmen ihr Aroma und laden Patienten zum leichten Gärtnern ein – alles zum Wohle der Gesundheit.

Weitläufigere Wege ziehen sich durch die anschließenden sanften Hügel, die einer pannonischen Landschaft mit ihrer typischen Vegetation nachempfunden sind. Unter anderem wiegen sich hier Königskerzen, Salbei und Lauch sanft im Wind. Der rauscht auch in den Blättern der 32 Zierapfelbäume im Zierobsthain und dem Wäldchen dahinter, in dem Hainbuchen, Speierlingsbäume, Eichen, Kiefern und Pappeln beieinanderstehen. Wer es bis hierhin geschafft hat, hat die gesamte Vielfalt des Parks durchwandert und kann sich spätestens jetzt ausruhen. Dafür stehen entlang des verschlungenen Wegenetzes Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Ganz in dem Sinne, dass die Natur hier kein Sportgerät, sondern Teil des Genesungsprozesses ist.

www.3zu0.com

Fotos:

Hertha Hurnaus
www.hurnaus.com

(Erschienen in CUBE Wien 01|20)

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