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Epochaler Stilmix

Eine Wohnung wie eine Zeitreise durch die jüngere Designgeschichte

Das Servitenviertel im 9. Bezirk gilt als Kulturviertel schlechthin. Zahlreiche Bühnen und... mehr

Das Servitenviertel im 9. Bezirk gilt als Kulturviertel schlechthin. Zahlreiche Bühnen und Lustbarkeiten befinden sich hier ebenso wie Restaurants und Bars, die durch ihr Angebot Reisen im Grunde überflüssig machen – oder erst recht dazu auffordern. Zum Beispiel dazu, eben genau hierherzukommen. Am besten immer wieder und dann auch gleich mit einem eigenen Ort, der einem Zuhause gleicht. Einen solchen Zweitwohnsitz schuf Interior Designer Christian Hantschel für ein Paar aus Tirol. Gemütlich und repräsentativ zugleich, für einen Aufenthalt in der Metropole mit Freunden oder auch alleine als Standbein für den Besuch von Bällen und kulturellen Veranstaltungen.

Für diesen Zweck wurde die Wohnung nicht verändert und doch völlig neu gestaltet. Der Grundriss, die Aufteilung der Räume blieb erhalten. Türen, Fenster und Böden wurden lediglich aufgearbeitet, die Bühne für den starken Auftritt in der Großstadt geschaffen. Dazu gehörte auch, Stuck zu ergänzen, punktuell in den Schlafzimmern und im Salon. „Wir haben nach einem originalgetreuen Stuck geschaut, der nicht überdramatisch wirkt, sondern so, als wäre er schon immer da gewesen“, beschreibt Hantschel. Dieses Understatement zeigt sich auch in der übrigen Gestaltung der Wohnung. Gleich dem Viertel, in dem sie liegt, findet sich auch hier scheinbar Nichtvereinbares wie selbstverständlich in direkter Nachbarschaft. So gesellt sich etwa ein Biedermeierschrank im Schlafzimmer zum Jahrhundertwende-Waschtisch im Bad und dem Mid-Century-Highboard im Salon. Die Vintagemöbel bringen Wiener Flair, das zeitgenössische Elemente wie die Leinenvorhänge ergänzen. Doch auch sie zitieren durch ihre Aufhängung an Messingstangen das typisch Wienerische. Glanz und Pomp verbreiten Messing und Glas, die sich in einer durch eine zurückhaltende Farbpalette in Erd- und Cremetönen, Schattierungen von Grau und Weiß geprägten Umgebung wiederfinden. Starke Akzente setzen die warmen Holztöne und verschiedene kräftige Grüntöne, angefangen von den samtbezogenen Cocktailsesseln am Esstisch bis zu den flaschengrünen Craqueléfliesen im Bad. Eine Referenz an die Tiroler Heimat der Besitzer stellt das mit Loden bespannte dreiseitige Betthaupt dar, das extra angefertigt wurde.

Eine perfekte Inszenierung, die nicht zuletzt von der richtigen Beleuchtung lebt. „Wichtig sind mir immer verschiedenste Lichtquellen, um verschiedene Lichtstimmungen zu ermöglichen. An dunklen Wintertagen braucht man gutes Allgemeinlicht in jedem Raum, während am Abend mit Gästen eher gemütliches Ambiente gefragt ist, das sich mit den Steh- und Tischleuchten erreichen lässt.“ Ein Hingucker sind sie allemal, die ausgewählten Decken-, Steh- und Nachttischleuchten. Und wenn angesichts dieses Ambientes der Besuch des kulturellen Lebens außerhalb der Wohnung kurz ausfällt, wer könnte es verdenken?

www.christianhantschel.com

(Erschienen in CUBE Wien 03|20)

Architekten: Christian Hantschel Interior Design www.christianhantschel.com Maler,... mehr
Architekten:

Christian Hantschel Interior Design
www.christianhantschel.com

Maler, Stuckateur:

Kristof Komarek, Stuckateur
Telefon: 0676 3166712

Boden-, Tür-, Fenstersanierung:

Tischlerei Ecker
www.ecker.cc

Vorhänge, Betthäupter:

M. Faber & Co.
www.mfaber.at

Vorhangstangen:

Heinz Weidner
www.weidner.at

Vintagemöbel:

Glasfabrik
www.glasfabrik.at
Pamono
www.pamono.at

Fotos:

Blitzkinder Fotografie
www.blitzkinder.at

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