Einfach erholen
Ein Sommerhaus nahe des Wiener Zentrums
Einfach mal raus aus dem städtischen Trubel, hinein in eine Umgebung, in der die Zeit gefühlt langsamer vergeht. Viele Wienerinnen und Wiener denken da gleich an die Gartensiedlungen rund um die Alte Donau. In den Sommermonaten wird dieses kleine Fleckchen Erde zum Naherholungsgebiet – einige entfliehen dem Alltag für einen Tag, andere treibt die Sehnsucht nach einem einfachen Leben, das sich am besten über einige Sommermonate erstreckt. Mit ihrer Sehnsucht und ihrem annähernd 500 m² großen Grundstück wandte sich ein Paar an das Wiener Architekturbüro pichler.architekten.
„Bevor wir mit der Planung begannen, haben wir uns die Zeit genommen, eine genaue Bestandsanalyse des Grundstücks durchzuführen“, erzählt Architekt Günter Pichler. Dazu zählten vor allem die Überlegungen zur optimalen Lage und Ausrichtung des neuen Gartenhauses sowie die Berücksichtigung und Einbeziehung des vorhandenen Nussbaums und des Kopfsteinpflasters. Nach intensiven, persönlichen Gesprächen hat Günter Pichler seine Architektur mit den Wünschen und Lebensgewohnheiten der Bauherren in Einklang gebracht: Er entwarf einen schwarzen eingeschossigen Kubus, der sich zu den Nachbarn im Nordosten geschlossen zeigt; zur anderen Seite hin erscheint der Kubus als offener, begehbarer Holzrahmen mit gezielten Blickbeziehungen in den Garten. „Der Kubus erinnert in seiner einfachen Volumetrie an die Leichtigkeit der Pavillonbauten, wie sie in den 1950er-Jahren populär waren – nur mit den präzisen Standards der Gegenwart“, veranschaulicht der Architekt. Die Attraktion des Hauses ist die dreieckige, 40 m² große Terrasse, deren Innenseiten komplett in Holz gehalten sind. Die Form und Orientierung hält im Sommer bei steilem Sonnenstand die Wärme ab, während im Winter die flachen Sonnenstrahlen über die großen Glasflächen auch die Innenräume erreichen. Auf weiterer rund 70 m² Innenraumfläche verteilen sich ein großer Wohn- und Essraum mit angrenzendem Arbeitsbereich, Schlafzimmer und Bad sowie Nebenräume wie Garderobe, WC und Abstellraum.
Abgerundet wird das klare, durchdachte Konzept durch die individuelle, umweltbewusste Bauweise: Die Holzkonstruktion ließ der Architekt mit Altpapierflocken dämmen und anschließend mit schwarzen finnischen Schaltafeln verkleiden – damit wurde am Morgen begonnen, am Abend konnte das Ergebnis schon bestaunt werden.
www.pichlerarchitekten.at
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