Design mit Eigenleben
Zart, haptisch, erdverbunden und teils auch transparent
Ihr Studium an der Universität für Angewandte Kunst bei Mattheo Thun mit Schwerpunkt Keramik liegt schon ein Weilchen zurück, ihr leidenschaftliches Brennen für die Materie ist aber ungebrochen: Mit viel Feingefühl widmet Hedwig Rotter ihre Kreativität voll und ganz dem zarten Porzellan. In Gedanken und mit Skizzen bei Entwürfen, mit Herz und Hand bei den Prototypen, konzentriert während des aufwendigen Produktionsprozesses und selbst bei der Vermarktung mit Hands-on-Mentalität.
All das passiert gleich ums Eck vom Brunnenmarkt, inmitten des pulsierenden Lebens in einem Atelier, das Ruhe und natürliche Farbenpracht verströmt und gleichzeitig als Schauraum dient. Inspiriert von der Natur und dem alltäglichen Leben entstehen hier Vasen, Geschirr, Lampen und Accessoires, die nicht nur alltagstauglich funktionieren, sondern mit ihrer einfachen Formensprache und einzigartigen Haptik überzeugen wollen. Wie diese Haptik entsteht? Mit ungewöhnlichen Hilfsmitteln, die die Künstlerin über das Porzellan stülpt. Mal sind es Strümpfe, mal textile Spitzen, mal Pinselhaare, die für feine und lebendige Struktur und Farbverläufe sorgen. Aber auch die Grundlage für ihre Kleinserien mit klingenden Namen wie „Shades of Nature“, „Wounded“ oder „Waves“ ist nicht alltäglich. Denn Hedwig Rotter arbeitet vorwiegend mit dem edlen Bone China, der Diva unter den Porzellanen mit einem Eigenleben, das schon bei den Entwürfen beachtet werden will. Hauchdünn wird es gegossen, schrumpft während des Brennens und lässt schlussendlich die zarten Produkte transparent schimmern. Ganz gleich ob Schüsseln oder Leuchten, die die ambitionierte Kärntnerin auch über Museums-Shops und Interior-Design-Geschäfte vertreibt, oder grazile Platten wie sie in den Vitrinen von Josef Brot zu finden sind.
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