Der Zukunft zugewandt
Dynamisches, junges Wohnen zwischen Stadt und Park
In verschiedenen Lebensabschnitten haben Menschen unterschiedliche Bedürfnisse, auch was die Wohnsituation angeht. Warum also nicht gezielt für einen Lebensabschnitt bauen? Etwa für junge Menschen? Bewusst auf ihre Bedürfnisse eingehen, Freiräume für die persönliche Entfaltung schaffen, Möglichkeiten geben, gemeinsam zu wachsen? Mit diesen Grundgedanken haben ASAP – Hoog Pitro Sammer Architekten für die EBG am Helmut-Zilk-Park gebaut.
Ob in einer Wohngemeinschaft, der ersten eigenen Wohnung, als junge Familie oder erst noch in der Familiengründungsphase, die Grundrisse passen sich an. Gemeinschaft und Freiraum für den Einzelnen bilden ein Gleichgewicht, nicht nur innerhalb der 67 geförderten Wohnungen, sondern auch außerhalb. Mit seinem L-förmigen Grundriss schirmt das Gebäude den Hof von der Stadt ab, gibt durch den leicht zurückversetzten Kopfteil diese Abgrenzung wieder ein Stück weit auf, lässt den öffentlichen Raum nahe an den privaten heranrücken. Loggien und Balkone erweitern die Wohnungen in den Stadtraum. Auf der Nordseite setzen Laubengänge die Wohnräume von der Straße ab, nur um selbst zum halböffentlichen Raum zu werden. Als Ergänzung zur eigentlichen Erschließungsfläche gibt es in den Laubengängen kleine Erweiterungen, angedeutete Balkone, die als Stellfläche für Longboards, Kinderwägen oder Fahrräder dienen oder auch als Treffpunkt. Private Freiflächen liegen zur Hofseite, die sich zum Park hin öffnet. „Wir haben bewusst auf einen weiteren Baukörper im Hof verzichtet, um von den Wohnungen einen freien Blick in den Park zu ermöglichen“, so Architekt Jochen Hoog. Für die Außenraumgestaltung hat Landschaftsarchitektin Carla Lo robuste Freiflächen zum Spielen und Tratschen unter Pergolen oder zum Gärtnern an den Hochbeeten geschaffen. Und auch geschützte, privatere Bereiche sind ausgewiesen, wie etwa die Freitreppe ins Untergeschoss. Sie gehört zu den Flächen des Vereins Spacelab, der Jugendliche betreut, die weder zur Schule gehen noch arbeiten. In drei Werkstätten im Untergeschoss sowie in den beiden Etagen darüber finden sie Betreuungs- und Beratungsangebote. Kontakt zu den anderen Bewohnern ist gewünscht. Er findet bei der Gartenarbeit, aber auch im Radler-Stop im 4 m hohen Erdgeschoss statt. Großzügige Verglasungen der Gemeinschaftsflächen unterstreichen die Verbindung von Park und Stadt. Wie gewollt wirkt da auch die auffällige Öffnung in der Fassade, die einem alten Sammelkanal geschuldet ist, der erst in einer Höhe von 8 m überbaut werden durfte.
www.asap-zt.com
(Erschienen in CUBE Wien 04|19)
Architekten:
ASAP – Hoog Pitro Sammer
www.asap-zt.com
Landschaftsplanung:
Carla Lo Landschaftsarchitektur
Telefon: 01 8901598
Fenster, Türen:
Felbermayer
www.felbermayerfenster.at
Beleuchtungskörper:
e2 Elektro
www.e2.at
Sanitärgegenstände:
Ideal Standard
www.idealstandard.de
Aufzug:
Vestner
www.vestner.de
Fotos:
tschinkersten fotografie
www.tschinkersten.com