Von der Architektur zum Möbel
Paul Schärer und Fritz Haller entwickelten das ikonische USM Baukastensystem
Vor 137 Jahren gründete Ulrich Schärer im schweizerischen Münsingen eine Schlosserei und Eisenwarenhandlung. Die Initialen seines Namens und des Firmensitzes sind die drei Buchstaben, mit denen heute wohl fast jeder das modulare Möbelsystem verbindet, welches mit geringer Anzahl hochwertiger, perfekt zusammenspielender Einzelteile maximale Gestaltungsvielfalt etwa für Büros, Arztpraxen und Wohnräume bietet. Das Prinzip ist simpel wie ein Baukasten: Ein nicht sichtbarer Verbinder, der immer wieder gelöst und angezogen werden kann, macht aus verchromten Stahlrohren und den berühmten, kugelförmigen Knotenpunkten eine Struktur, in die farbig beschichtete Metallplatten mit gebogenen federnden Kanten einfach eingeklickt werden. Türen oder Tablare lassen sich über variable Klemmhalter montieren.
Und die Geschichte? Als Ulrichs Enkel Paul Schärer 1961 nach dem Ingenieurstudium den Betrieb übernimmt, ist er entschlossen, ein Industrieunternehmen daraus zu machen. Beim Schweizer Architekten Fritz Haller ordert er eine neue Fabrik und ein neues Firmengebäude. Der Entwurf: Eine modulare Stahlrahmenkonstruktion, nach Bedarf erweiterbar. Die alte Büroeinrichtung passte jedoch überhaupt nicht mehr in die moderne Architektur. So übertrugen Paul und Fritz kurzerhand deren geniales Rasterprinzip auf ein Möbelbausystem und „USM Haller“ war geboren. 1969 entdeckte die Bank Rothschild in Paris das schicke, flexible Bürointerieur für sich. So startete die Serienproduktion. Seitdem wurde das ikonische System immer weiter ergänzt und optimiert. Längst hat es auch Einzug in private Büros oder Wohnräume gehalten. Das funktionale Design und die hohe Qualität machen es nachhaltig. Erweiterungen wie softe Innenboxen, unsichtbare Stromführung oder Pflanzenzubehör weisen den Weg in die Zukunft.
www.usm.com
Fotos:
USM
Heike Rodemeier