Stiefkind Vorgarten
Bedeutsam für das Mikroklima, Erscheinungsbild und die Stimmung einer Straße
Während der Garten hinter dem Haus längst zu einem erweiterten Wohnraum geworden ist, wird der Fläche vor dem Haus dagegen Zuwendung und Aufmerksamkeit vielerorts entzogen. Immer öfter findet man vor Geschäftshäusern und Eigenheimen statt Vegetation und abwechslungsreicher Gestaltung vor allem Kies- oder Schotterflächen. Hauptargument für solche Gartenflächen: geringer Pflegeaufwand. Doch das Gegenteil ist der Fall. Aus Staub, Sand und organischem Material bildet sich zwischen den Steinen eine Humusschicht, auf der Wildkräuter keimen. Zunehmend wird die Fläche unansehnlich. Da der Einsatz von Herbiziden verboten ist und Abflammen wegen der Folie unterm Schotter entfällt, muss mühsam von Hand gereinigt werden.
Dabei ist der Stellenwert der Fläche vor dem Haus nicht zu unterschätzen. Eine Straße mit begrünten Vorgärten wirkt für Bewohner, Nachbarn und Passanten sympathisch und freundlich. Das Mikroklima in diesen Straßen wird durch die Begrünung positiv beeinflusst. Durch Verdunstungskälte sorgt sie im Sommer für frischere Luft und angenehmere Nächte, während sich die steinreichen Vorgärten tagsüber stark aufheizen und nachts Wärme abstrahlen. Außerdem sorgen pflanzenreiche Vorgärten das ganze Jahr über für Abwechslung im Straßenbild. Mit einer geschickten Auswahl von Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten kann man einen Vorgarten gestalten, der durch das Jahr immer wieder neu beeindruckt, dabei pflegeleicht ist und auch wichtigen (Über-)Lebensraum für z. B. Vögel und Insekten bietet.
Fragen? Dann schreiben Sie an Heiko Cramer: garten@cube-magazin.de