Pyrolave
Ein glasierter Naturstein aus der Lava Frankreichs
Im Auvergne Vulkangebiet, nahe Toulouse, begann vor etwa 11.000 Jahren mit dem Ausbruch des Vulkans Puy de la Nugère die Geschichte des heute vorgestellten Materials. Zum großen Teil mit der Hand aus dessen Krater abgetragen, bildet das Gestein die Grundlage für Pyrolave – dem emaillierten Lavastein des Unternehmens Groupe Pierredeplan. Im Mallet-Werk in Volvic erfolgt zunächst der Zuschnitt der großen Gesteinsbrocken und wird anschließend zum feineren Bearbeitungsprozess nach Castelsarrasin gebracht. Im Werksprozess kommen sowohl modernste Schneidetechnologien zum Tragen als auch das traditionelle Gesteinshandwerk. „Die langjährige Erfahrung des ‚Stein-lesens’ und die akribische Handarbeit sind essenziell für eine perfekte Bearbeitung des harten Werkstoffs“, weiß Alexander Greis von Pyrolave. Die Besonderheit des Materials liegt jedoch nicht nur in seiner Herkunft, sondern auch in einem neu entwickelten Emaillierungsverfahren, welches eine auffällige Farbgestaltung der Oberflächen ermöglicht. Insgesamt sind zehn Arbeitsschritte dafür notwendig: von der Hochdruckreinigung, um jegliche Unreinheiten zu entfernen, bis hin zum Herausnehmen der fertig glasierten Waren aus dem Brennofen. Dabei werden die Lavaplatten bei ungefähr 1.000 Grad Celcius mit einer Hochtemperatur-Glasur versehen, die eine strapazierfähige, temperaturunempfindliche, UV- und säureresistente Oberfläche ergibt. Bisher ermöglichte dieses Verfahren nur eine Colorisierung, nun erlaubt es das neu entwickelte Emaillierungsverfahren „Fumé“, mehrere Farben auf der Glasuroberfläche zu vereinen. Kommt zudem eine zusätzliche Oberflächenveredelung zum Einsatz, die einen Satin-, Matt-, Struktur-, Lederoptik- oder metallischen Effekt bietet, sind den Einsatzbereichen kaum Einschränkungen gesetzt – innen wie außen. So gesehen unter anderem in Poolanlagen, Gebäudefassaden, Boden- und Wandverkleidungen, Küchenarbeitsplatten, Fliesen oder in der Gestaltung von Mobiliar und Interieur.