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Mit Strom von A nach B

Elektrisch betriebene Mobilität schubst klassische Antriebe zur Seite

Es braucht exakt 28.198 Kilometer um festzustellen, dass Deutschland ein gutes Stück in der... mehr

Es braucht exakt 28.198 Kilometer um festzustellen, dass Deutschland ein gutes Stück in der Elektromobilität vorangekommen sei. So lautet zumindest das Fazit der ID.3 Deutschlandtour. Der längste jemals durchgeführte E-Streckentest endete nach 65 Tagen im Dezember letzten Jahres auf der Insel Sylt. Im Fokus standen die Ladeinfrastruktur und das Ladeerlebnis in Deutschland. In der Tat nahm die Anzahl der Ladepunkte in den letzten Jahren deutlich zu, denn deutschlandweit können die Elektromobilisten auf ca. 30.000 öffentliche Stromsäulen zugreifen. Hinzu kommen die Ladepunkte der Automobilhersteller, die zumeist ihre eigenen Ladesysteme offerieren. Für das dynamische Wachstum sorgten neue staatliche Förderprogramme, leistungsfähigere und attraktivere Autos sowie der vor zehn Jahren initiierte Masterplan „Energiewende“. Darin wurde bekanntlich das Ziel verankert, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos zugelassen zu haben.

Noch immer sind wir mit 137.000 E-Cars (Stand: Ende 2020) weit davon entfernt, aber die steigenden Zahlen deuten auf eine bemerkenswerte Akzeptanzzunahme. Der zügige Anstieg von E-Auto-Zulassungen steht aber dem weniger schnellen Errichten von Ladesäulen gegenüber. Würde es bei fortwährend konstanten Neuzulassungen bleiben, benötigte man bis 2030 etwa eine Million öffentliche Ladepunkte. Das bedeutet eine wöchentliche Aufstellkapazität von 2.000 Stück und entspricht etwa dem Zehnfachen jetziger Errichtungen. Dies scheint kaum realistisch und bedarf zusätzlicher Ladeangebote. Die Bedarfslage wollen beispielsweise Hotels decken, denn sie suchen aufgrund des Pandemiegeschehens ohnehin nach Diversifizierungsmodellen. Als Vorreiter erweist sich die Plattform EmobilHotels, der sich schon 200 exklusive Hotels im Alpenraum anschlossen. Voraussetzung sind eine oder mehrere hoteleigene Ladestationen. Auch Tankstellen richten den Blick über den Tellerrand. Eine Vision präsentierte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Auftrag von Aral. Das Konzept zeigt unter anderem einen Mix aus Akku-Tauschstationen, Umsteigeplätzen für autonome Fahrzeuge, Schnellladesäulen und einen Landeplatz für Lufttaxis. Bis es soweit ist, geschieht das bisher größte Ladevolumen während der Arbeit oder Zuhause. Für Letzteres wurde kürzlich das novellierte Wohnungseigentums­modernisierungsgesetz auf den Weg gebracht. Seit Dezember 2020 haben Mieter und Wohnungseigentümer einen Anspruch auf E-Laden.

Doch egal, wo man derzeit lädt: Ungenügend gelöst ist das Angebot unterschiedlicher Abrechnungsmodalitäten, sodass im Durchschnitt jeder Nutzer mehr als drei betreiberspezifische Ladekarten mit sich führt. Der Trend einer herstellerübergreifenden Nutzung zieht also keine einheitliche Bezahlkarte nach sich, würde jedoch den Zuspruch weiter verstärken.

Fotos:

ARAL/DLR: Vision „Die Großtankstelle 2040“
Ionity/E-Laden mit CCS Connector
Ionity/Konzept Ladestation f. Supercharger (BMW, Porsche, VW, Ford, Daimler)
NIO/Akku-Wechselstation
Volvo/Plugsurfing Ladenetz


(Erschienen in CUBE 01|21)

 

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