Mit Herz und Leidenschaft
Vom Gestell bis zum Bezug: Cor setzt auf Handwerkskunst
220 Mitarbeiter, ein beachtlicher Maschinenpark und diverse Zertifizierungen machen Cor zu einem industriellen Mittelständler. Allerdings zu einem, der bei der Herstellung seiner Möbel die hohe Kunst des Handwerks pflegt. So wird bei Cor – mit Ausnahme weniger Zulieferteile – alles selbst gefertigt. Und das fängt schon bei der Herstellung des Gestells an. „Unsere Tischler fertigen es aus heimischer, nachhaltiger Buche und damit dem denkbar solidesten Grundstoff für ein langes Möbelleben“, erklärt Leo Lübke, Geschäftsführender Gesellschafter von Cor. Nach der Fertigung der Grundholme im Vierseitenhobel werden die Schlitze und Zapfen verleimt. Nachdem der Rahmen einige Tage zum Aushärten gelagert wurde, werden in Handarbeit die Wellenfedern aufgespannt.
Auch bei der Grundpolsterei wird nicht der einfachste Weg gegangen: Statt Formschaum kommt Schnittschaum zum Einsatz, der aus Schaumstoffen unterschiedlicher Härte- und Gewichtsgrade zusammengesetzt wird. „So können Polsterelemente gefertigt werden, die auch nach vielen Jahren noch bequem und formtreu sind“, erklärt Lübke.
Die Fertigung des Lederpolsters ist ein Prozess des steten Prüfens, Auswählens und nochmal Prüfens. Denn als kostspieliges Naturmaterial, das mit jeder Lederhaut anders ausfällt, eignen sich nur bestimmte Stellen ausgewählter Häute für bestimmte Abschnitte eines ledernen Möbelbezuges. Die wiederum sind von Modell zu Modell verschieden. Die Cor Lederfachleute müssen sich daher nicht nur mit dem Material, sondern auch mit der gesamten Cor Möbelpalette bestens auskennen. Ebenso wie beim Leder brauchen auch die Mitarbeiter, die sich bei Cor um die Stoffe kümmern, ein gutes Auge sowie eine ruhige Hand. Aus den rund 430 Stoffvarianten im Lager wird die Passgenauigkeit der einzelnen Teile geprüft. Zugeschnitten wird entsprechend dem Fadenverlauf im Stoff.
Gefertigt wird dann jeder Bezug einzeln per Hand. Dafür sind rund drei Dutzend Näherinnen in der Cor Näherei beschäftigt, die nicht nur nähen, sondern auch regelmäßig kontrollieren, ob Nähte, Reißverschluss, Keder und Fadenverlauf auch wirklich ordentlich sitzen. Nachdem Gestellbau, Lederzuschnitt und Näherei viele Stunden mit den Vorarbeiten verbracht haben, nimmt das Möbel in der Polsterei sichtbar Konturen an. Dabei wird der Einschlagkeder eingeklopft und die Polster werden mit Bezügen versehen. Bevor es aber verpackt und versandt wird, muss das Möbel noch die Endkontrolle passieren. Unter wattstarker Neonbeleuchtung wird hier jedes Sofa, jeder Sessel und jede Garnitur komplett aufgebaut und penibel geprüft, bevor sie ihren Weg zum Kunden nehmen.
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Fotos:
Frank Springer
www.frank-springer.de