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Das volldigitalisierte Bürohaus

Ohne Hausautomation kein Arbeiten mehr – Teil 3 der Smart Home Serie

Fast 45 Millionen Erwerbstätige haben im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als 61 Milliarden... mehr

Fast 45 Millionen Erwerbstätige haben im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als 61 Milliarden Stunden gearbeitet. Das ist, laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das höchste Arbeitsvolumen seit der Wiedervereinigung. Damit das Arbeiten möglichst effektiv vonstattengeht, schaffen Architekten und Bauherren eine zunehmend digitale und vernetzte Arbeitswelt. Das betrifft einerseits die Arbeitsprozesse selbst und andererseits den Bau von intelligenten Gebäuden. Ein solches ist der Kölner Neubaukomplex „The Ship“, der nach dessen Fertigstellung im ersten Quartal 2020 den Anspruch erhebt, Deutschlands digitalstes Bürogebäude zu sein. Auf einer Bruttogeschossfläche von über 13.000 m² verbauen das Kölner Architekturbüro Müller Architecture gemeinsam mit Digitalexperten das derzeit Machbare für eine sinnvoll vernetzte Gebäudetechnik. Dazu gehört zum Beispiel ein intelligentes Sensoren- und Tracking-System, bestehend aus 2.500 Sensoren, 156 Zugangskontrollpunkten und 146 Beacons. Unter letzterem versteht man einen Sender oder Empfänger, der auf einer Blue­tooth Smart Technologie basiert. Während die in Betondecken und Lampen integrierten Sensoren Belegungsinformationen für ein effizientes Raum- und Belegungsmanagement übermitteln, geben die Zugangskontrollpunkte und Beacons die aufgenommenen Informationen an die Nutzer weiter. Der Zugang zu den meisten Räumlichkeiten erfolgt schlüssellos und die Bedienung mittels einer App. Gleichzeitig werden die Sensoren für ein smartes Facility Control System genutzt, um die Daten- und Gebäudesicherheit, die klimatischen Einstellungen, das Lichtmanagement sowie die Effizienz der im Untergeschoss befindlichen Parkflächen mit integrierter Mobilitätsstation für E-Autos, Bike- und Car-Sharing zu steuern.

Gedacht ist vor allem, dass das mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Gebäude selbst erkennt, welche Leistungen wo und wann benötigt werden. Verantwortlich dafür ist die im vierten Obergeschoss befindliche cloudbasierte IoT-Plattform. Sie erfasst und optimiert alle Daten, um daraus eigeninitiativ den Gebäudebetrieb im Optimum ökonomisch und nachhaltig zu steuern. Vorausschauend ist darüber hinaus die Anwendung möglichst vieler standardisierter Software-Schnittstellen. Das birgt den Sinn, eine Vielzahl herstellerunabhängiger Produktlösungen einzubauen – also den viel besagten Insellösungen gegenzusteuern.

Für eine reibungslose und schnelle Vernetzung setzen die Planer insbesondere auf den Einsatz der 5G Technologie. Aktuell steht diese Funktechnologie noch nicht zur Verfügung, aber die technische Infrastruktur wird bereits jetzt dafür geschaffen. Der Bauherr, Dr. Oliver Steinki, Mitbegründer der Fond of GmbH, möchte mit dem Technikbauwerk überwiegend die Start-Up Szene ansprechen. Wohlweislich, weil es sich hierbei in der Regel um Köpfe handelt, die gern etwas ausprobieren und sich Neuem gegenüber aufgeschlossen zeigen. Der sogenannte „Open Mind“ scheint anhand der unzähligen digitalen Funktionen unerlässlich, denn gerade technische Neuheiten gilt es zunächst, ob ihrer komplikationslosen Funktionalität auf Herz und Nieren zu testen. Zwar ging dem Konzept eine Anforderungs-, Mobilitäts- und Gebäudeanalyse voraus, die eine individuelle Arbeitsplatztypologie für die zukünftigen Mitarbeiter nach sich zog, doch es wird sich erst in der Praxis weisen, ob die Nutzer alle Funktionen verstehen und auch nutzen.

Fotos:

The Ship

(Erschienen in CUBE Magazin 03|19)

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