Baustoff mit Zukunft
Beton bereichert die Architektur durch gestalterische Vielfalt
Vorbei die Zeiten, in denen Beton als grau, schwer und unflexibel galt. Als ursprüngliches 3-Stoff-Gemisch bestehend aus Zement, Wasser und Zuschlag hat er sich dank Variierens und Modifizierens der Zutaten zu einem zukunftsfähigen High-Tech-Baustoff entwickelt: ultrafest, zum Teil säureresistent, selbstreinigend, klimafreundlich und beständig. Die neuen Rezepturen ermöglichen Architekten auch sehr filigrane Konstruktionen, die gleichzeitig hochgradig belastbar sind. Mit Beton lassen sich individuelle Bauvorhaben realisieren, denn das Material bietet eine hohe Werthaltigkeit. Zudem wirken Wände aus Beton Lärm entgegen, da ihre hohe Rohdichte den Schall dämmt. Der natürliche Schutz vor Hitze und Feuchte sorgt für ein angenehmes Raumklima. Durch die hohe Wärmespeicherfähigkeit wird im Sommer die Erwärmung der Raumluft verhindert und im Winter ist der Wärmeverlust sehr gering – das spart Energiekosten.
In der Architektur kommt je nach Bauwerk und Beanspruchung eine spezielle Variante des Baustoffs zum Einsatz – zum Beispiel wasserundurchlässiger Beton, Beton mit hohem Widerstand gegen Frost, gegen chemische Angriffe oder Verschleiß, Beton für hohe Gebrauchstemperaturen bis 250 °C oder für den Einsatz unter Wasser. Inzwischen bietet die Industrie den Baustoff lichtdurchscheinend und in bunten Farben an – für den Innen- wie den Außenbereich. Die dünneren, flexibleren Formen geben Bauherren, Architekten und Künstlern die Möglichkeit, völlig neue Gestaltungswege einzuschlagen. Überzeugend sind und bleiben die Eigenschaften des Baustoffs: er schützt vor Feuchtigkeit, Lärm und Feuer, wirkt wärmeisolierend. Seine Ausgangsstoffe sind natürlichen Ursprungs – daher verfügt Beton über eine gute Ökobilanz und ist nachhaltig.
Auch in der Innenarchitektur findet Beton zunehmend seinen Einsatzort und vermittelt einen urbanen Look. So bleiben Wände aber auch Treppen und Decken unverputzt – ein Trend, der mit rohen, unbearbeiteten Naturmaterialien spielt. Besonders in Kombination mit Holz, Glas oder Metall macht der Baustoff dabei eine gute Figur. Eine große gestalterische Variabilität bieten Betonflächen auch deshalb, weil sie sich beispielsweise einfärben oder durch den Einsatz verschiedener Zusatzstoffe gestalten lassen. Durch Auswaschen der obersten Feinmörtelschicht, Sandstrahlen oder Flammstrahlen, manuelles oder maschinelles Nachbearbeiten der Betonoberfläche durch Stocken, Spitzen, Scharrieren sowie Schleifen und Polieren lässt sich ein individuelles Bild schaffen. Bei bearbeiteten Betonflächen kommen Zementstein und Gesteinskörnung gemeinsam zur Geltung. Daher sollte besonderes Augenmerk auf die Auswahl von Gesteinsfarbe, Körnung und Form gelegt werden: sie geben den Ausschlag für die Farb- und Strukturwirkung.