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Smart Home – die nächste Generation

Eine vierteilige Serie - Sicherheit für Haus und Garten

Die Welt von heute und erst recht die von morgen ist komplex, Tendenz steigend. Geräte... mehr

Die Welt von heute und erst recht die von morgen ist komplex, Tendenz steigend. Geräte unterschiedlichster Art sind zunehmend vernetzt und werden in virtuelle Welten transferiert. Viele Industrien wie Informations- und Kommunikationstechnologie-, Energie- und Automobilindustrie tragen dem längst Rechnung. Jetzt heißt es, auch für ein Wohn- und Arbeitsumfeld einer breiten Bevölkerung diese Anforderungen umzusetzen.

Geräte mit smarten Funktionen gibt es bereits seit den 50iger Jahren, spätestens seit dem Film von Jaques Tati „Mon Oncle“ aus dem Jahre 1958 wurde dieses Thema in die Öffentlichkeit getragen. Doch ist aus der einst karikativen Darstellung von automatisierten Geräten ein ernst zunehmendes Thema geworden? – Ist es!

Smart Home verspricht inzwischen viel Komfort, Individualität, Energieeffizienz und Sicherheit. Letzteres ist ein Grundbedürfnis des Menschen und die Unverletzlichkeit der Wohnung oder des Hauses ein Grundrecht. Deshalb wurde die Technik konsequent weiter entwickelt und kann inzwischen dafür sorgen, dass ungebetene Gäste ferngehalten und, falls dies einmal misslingt, sie eindeutig identifiziert werden.

Der Datenfluss für ein Smart Home hat sich bis heute weitgehend standardisiert. Vereinfacht ausgedrückt, erhalten die Bewohner von einer zentralen Steuereinheit und einem PC hausintern sowie von Notebook oder mobilen Endgeräten hausextern Zugriff auf ihr Heim und können darüber ihre Funktionen steuern beziehungsweise regeln.

Aber wie sicher ist ein Smart Home eigentlich? Gilt es doch gleich drei wesentliche Aspekte zu betrachten – zum einen die von Haus und Grund, zum anderen die digitaler Daten, die zwangsweise durch das Internet zur Verfügung stehen. Zu guter letzt, der Schutz gegen Witterungseinflüsse wie Sturm und Hagel sowie Brand.

Sicherheit beginnt außerhalb des Hauses
Für die meisten Eigenheimbesitzer hat die Sicherheit für Haus und Grund die höchste Priorität, denn die Einbrüche sind in den letzten Jahren rasant angestiegen und verursachen Hochrechnungen zufolge jährlich einen Schaden von über 450 Millionen Euro. Statistisch betrachtet wird in Deutschland alle vier Minuten eingebrochen, wobei sich 60% der Einbrecher Zutritt über Fenster und Balkontüren verschaffen.

Die Hersteller reagieren mit einer Vielzahl von innovativen Produkten, die diese Thematik ganzheitlich aufgreifen, doch eines gleich vorweg - einen hundertprozentigen Schutz vor Einbruchsdelikten gibt es nicht, jedoch wirkt, laut polizeilichen Angaben, bei Einbrüchen eine gut geschützte Immobilie abschreckend und ist daher selten Objekt der Begierde. In der Regel geben die Täter nach drei bis vier Minuten Widerstand auf, deshalb sollten die Zutrittsmöglichkeiten so schwer wie möglich gestaltet werden. Beispielsweise mit Maßnahmen einer Anwesenheitssimulation, einer Alarmierung beim Auftreten kritischer Situationen oder einer Zutrittskontrolle für Haustür und Garagentor via Biometrik.

Der eigene Fingerabdruck wird zum Schlüssel – auf dem Homeserver werden Daten gespeichert, wer Zugangsberechtigt ist und den Fingerprint wann aktiviert hat. Selbst Zeitschienen lassen sich einrichten, die nur einen temporären Zutritt ermöglichen – unter anderem sehr sinnvoll für Reinigungs- und Pflegekräfte. Selbst wenn sich der Hausherr verspätet, können Gäste das Haus trotzdem betreten und werden mit entsprechenden Lichtszenen und Musik empfangen. Denn alle Einganstüren und Tore lassen sich über das Handy fernbedienen und mit weiteren Funktionen koppeln.

Sorgen wegen eventuell latenter Fingerabdrücke würde nach Herstellerangabe nicht bestehen, der Sensor erkenne nur „lebende“ Finger. Man kann also auch mal das Haus verlassen, ohne einen Schlüssel mitführen zu müssen, wie beim Joggen. Für wen die biometrische Sensorik nicht infrage kommt, kann über sogenannte Bewegungsmelder sein Eigenheim schützen. Sie sind vielfältig einsetzbar, vergleichsweise kostengünstig und leicht montierbar.

Bei unbefugtem Betreten des Grundstücks oder Hauses gibt es eine Reihe von Alarmfunktionen, die je nach individuellem Gusto und Geldbeutel installiert werden können. Einschüchternd sind in jedem Fall eine Flutlichtaußenanlage, die eventuell an eine Ansage gekoppelt werden kann, eine Sirene oder bei Annäherung an Fenster und Türen ein schnelles Auf- und Abfahren der Rollläden. Zudem sind Boden-Sensoren oder Infrarot-Schranken in der Lage, Bewässerungssysteme oder Lichtaktivität auszulösen.

Lässt sich der Täter von all diesen Maßnahmen nicht beeindrucken, kommen als nächstes die Tür- und Fensterkontakte zum Einsatz, die auf die Rahmenfläche derselbigen geklebt und somit kabellos betrieben werden. Sie sind ebenfalls mit der Steuerzentrale verbunden und geben dem Besitzer bei einem Einbruchsversuch umgehend Meldung auf sein Smartphone oder Tablet. Das ist ohnehin die bequemste und komfortabelste Lösung alle Informationen des Hauses im Blick zu haben, egal ob man sich unterwegs, auf der Couch oder im Bett befindet. Diesen Vorteil wissen auch ältere und körperlich eingeschränkte Menschen zu schätzen, deren Sicherheitsdenken noch weitaus ausgeprägter ist. Ergänzend empfiehlt sich zudem eine Kamera- und Videoüberwachung, um eine mögliche Täteridentifizierung vornehmen zu können, auch wenn man selbst nicht zuhause ist. Nicht weniger spektakuläre Täter sind die Witterungseinflüsse, die das Heim und damit auch den Bewohner in Schwierigkeiten bringen können. Allen voran natürlich Sturm und Niederschlagsschäden. Hilfreich ist hier zum Beispiel eine Wetterstation, die nicht nur eine Vorhersage der jeweiligen meteorologischen Gegebenheiten tätigt, sondern durch die Ankoppelung an die zentrale Steuereinheit, auf diese reagieren kann. Geöffnete Fenster oder Dachluken sind unter anderem solche Leichtsinnigkeiten. Eingebaute Regensensoren können auf intelligente Art Schlimmeres verhindern, indem sie sich im Fall von Niederschlag selbstständig schließen. Doch nicht nur die Sicherheit von „Außen“ ist ein ernst zu nehmender Faktor, auch vom Innersten des Hauses, sozusagen vom Kern der Zentrale und deren Leitungen ist Vorsicht geboten.

Virtuelle Sicherheit
Die Anzahl der Computerattacken ist in den vergangenen Jahren rasant angestiegen, allein im letzten Jahr um 81 Prozent. Daher forscht unter anderem ein Team um Professorin Gabrijela Dreo Rodosek, Fakultät der Universität der Bundeswehr München, an Strategien für mehr Sicherheit im Internet. Bisher beziehen sich die Angriffe noch mehrheitlich auf Bereiche wie Großbanken, Militärinstitutionen, Behörden und Unternehmen, um die „gewonnenen“ Informationen gewinnbringend zu verkaufen. Angriffsfläche wird jedoch überall da geboten, wo kommuniziert wird. Die Forscher zeigen auf, wie leicht es Hackern fällt, Passwörter zu entschlüsseln.

Digitalisierung bedeutet gleichzeitig eine leichte Stör- und Sicherheitsanfälligkeit. Zum Beispiel in der Auswirkung von Schaltimpulsen, Störsignalen oder durch Funkgeräte. Des Weiteren kommt mit der Manipulationssicherheit ein nicht zu unterschätzender Faktor hinzu, der in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Die Möglichkeit, dass Unbefugte Steuerungen leicht beeinflussen oder der Nachbar mit gleichem System „unbeabsichtigt“ Steuerungsvorgänge auslösen könnte, sollte sensibilisieren, Datenübertragungen sorgfältig abzusichern. Eine Internet-Verbindung ermöglicht zudem immer das Eindringen Dritter. Alles kann gehackt werden, doch die Hersteller sehen hier noch wenige Gefahren. Die Motivation Krimineller ist noch zu schwach und immer neue Verschlüsselungsstandards erschweren die Zugriffe auf Privathaushalte. „Angriffe sind durchaus vorstellbar, auch wenn die Protokolle kryptografisch abgesichert sind“, so Rojas hierzu. Erschwerend kommt hinzu, dass mobile Endgeräte als vielseitige und bequeme Informations- und Unterhaltungssysteme dienen. Der Anwender greift auf Streaming-Dienste, soziale Netzwerke und eigene E-Mails zu oder kauft elektronisch ein. Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass diese Dienste keine Einbahnstraße sind. Um Informationen oder Waren zu erhalten, gibt er freiwillig Daten von sich preis, und zum Teil übertragen auch die Endgeräte Informationen ins Web.

Die Folge ist, dass mit der Zeit Endgeräte zu wahren Fundgruben für sensible Daten und Informationen werden, was die Brisanz für das Heimnetz erhöht. Über das Einfallstor WLAN-Router nutzen schon viele ihr Notebook, Tablet oder Smartphone. Dadurch wird die Manipulation nahezu ohne große Mühen möglich – intelligente Verschlüsselungen werden zu einem Muss.

Die Hersteller sehen sich gut vorbereitet. Es wird permanent an neuen Sicherheitsstandards gearbeitet, um beispielsweise auch solche Fragen zu klären, was mit den Daten passiert, wenn der Strom ausfällt oder ob das Haus in diesem Zeitfenster sicher vor Einbrüchen ist. Eine entsprechende Abhilfe bietet eine Passwort-Datenbank für WLAN-Verschlüsselungen und mobile Endgeräte, die laut Hersteller zum jetzigen Zeitpunkt einen ausreichenden Schutz bieten soll. Auch bei Diebstahl mobiler Endgeräte oder wenn Kinder damit spielen, gibt es nach Aussage von Oliver Borchmann, Geschäftsführer für Innovation und Entwicklung bei Gira, ausreichend Sicherungen, die bis zu einer Sperrung des jeweiligen Gerätes führen kann.

Wer sich also ein klein wenig Mühe macht, sich mit den für sich passenden Möglichkeiten zur Absicherung der eigenen vier Wände zu befassen, kann großen Ärgernissen und Schäden aus dem Weg gehen. Sicherheit im Privatbereich ist längst kein Randthema mehr und wird zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen, auch, oder gerade deshalb, weil Smart Home keine baulichen Grenzen kennt.

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Kelly Kelch

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