Mensch und Natur in Einklang
Hochmodernes Laborgebäude in einem neu geschaffenen Landschaftspark
Einem wachsenden Organismus gleich, anpassungsfähig und offen für zukünftige Entwicklungen – so gestaltet das Architekturbüro h4a Gessert + Randecker Generalpaner den neuen Landschaftspark für die Firma Wala Heilmittel. Den Konturen der Topografie folgend, fügen sich die Gebäude in die Landschaft ein und gruppieren sich mit ihrer geschwungenen Form um einen neu geschaffenen See. Eine Landschaftsplatte, aus dem Geländeverlauf heraus entwickelt, verbindet die einzelnen Gebäudekomplexe und lässt sie in einer zusammenhängenden Grünfläche verschmelzen. Die Arbeitswelt wird zu einem Teil der Landschaft und vermittelt schon in ihrem äußeren Erscheinungsbild die Firmenphilosophie. Sowohl der Einklang zwischen Mensch und Natur als auch der respektvolle Umgang mit den Qualitäten und Rhythmen der Natur spielten eine entwurfsprägende Rolle.
In der ersten Stufe des Gesamtprojektes wurde jetzt das hochmoderne Technikum mit Verwaltungsflächen und High-Tech-Laboren unter Aspekten der Nachhaltigkeit und Investition in die Forschung fertiggestellt. Die öffentliche Erschließung führt zum Zentrum des künftigen Ensembles – dem künstlich angelegten See, der den besonderen Bezug zur Natur und zum Element Wasser stärkt. „Schaugärten“ mit Heilpflanzen, die sich im direkten Vorbereich des Neubaus mit dem natürlich anmutenden See „verweben“, begleiten Besucher und Mitarbeiter zum nördlichen Haupteingang des organisch geformten Laborgebäudes. Je nach Blickwinkel variiert die Durchlässigkeit der Hülle und die Kompaktheit des Baukörpers zerfließt optisch. Gestärkt wird dieser Effekt durch den Rhythmus von transparenten und bedruckten opaken Glaspaneelen. Jahreszeitlich unterschiedlich blühende und immergrüne Kletterpflanzen wachsen an gespannten Edelstahlseilen empor und begrünen die Fassade. Im Sommer sorgen sie zusätzlich für Verschattung und Kühlung. Die gegenseitigen Spiegelungen von Landschaft, Himmel und Gebäude sowohl im See als auch auf der Fassade lassen Natur und Architektur fast ineinander „verwachsen“. Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich die halböffentlichen und kommunikativen Bereiche. Das Foyer öffnet sich in ein dreigeschossiges Atrium, um das sich das Haus entwickelt und eine kommunikationsfördernde Atmosphäre schafft. Eine weiße, skulpturale Treppe mit punktuellen Glasbrüstungen verbindet die Ebenen untereinander. Die freie Ausformung der Baukontur zieht sich von der äußeren Gestalt bis in den Innenraum. Sie ermöglicht effiziente Grundrisse mit S1- und S2-Laboren, in denen künftig immer feinere Analysemethoden entwickelt und Rohstoffe für Arzneimittel und Kosmetikprodukte geprüft werden.
www.h4a-architekten.de
Fotos:
Zooey Braun
www.zooeybraun.de
(Erschienen in CUBE Stuttgart 04|18)