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Grüne Energie elektrifiziert

Topografische Besonderheiten initiieren eine weitreichende Handlungsweise

Stuttgarts Verkehrs- und Mobilitätssystem befindet sich in einer tiefgreifenden Umbruchphase.... mehr

Stuttgarts Verkehrs- und Mobilitätssystem befindet sich in einer tiefgreifenden Umbruchphase. Die zunehmende Bevölkerungsdichte sowie die topografische Lage mit einer Höhendifferenz von 350 m befeuern die negativen Luftwerte innerhalb der Stadtgrenzen. Um längerfristigen Fahrverboten entgegenzuwirken und den vereinbarten Klimaschutzzielen nachzukommen, gilt es seit 2013 im Aktionsplan „Nachhaltig Mobil in Stuttgart“ als beschlossen, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und die konventionell angetriebenen Fahrzeuge um 20 Prozent zu reduzieren. Elektromobilität ist einer der entscheidenden Hebel, um diese Ziele zu erreichen. Allerdings ist auch der politischen Ebene bewusst: Die Verkehrswende geschieht nicht ausschließlich durch eine Antriebswende. Nachgewiesenermaßen ist das Elektrofahrzeug beim CO₂-Ausstoß in etwa gleichauf mit einem Dieselfahrzeug. Die Klimaneutralität erreichen die E-Cars vornehmlich nur durch die Einspeisung eines Strommixes aus erneuerbaren Energien. Auch an anderen Knöpfen hinsichtlich Produktion, Materialressourcen und smarten Controlling-Funktionen soll gedreht werden.

Derzeit entfallen 30 bis 40 Prozent der Wertschöpfung bei reinen Elektrofahrzeugen auf die Batterie. Um diese Kosten zu senken lautet die Aufgabe für die Automatisierungsindustrie, die massentaugliche Serienproduktion der Autobatterie zu beschleunigen. Zudem arbeiten bereits einige Hersteller an der Möglichkeit, die Batterieleistung länger aufrecht zu erhalten und ihre Recyclingfähigkeit zu optimieren. Interessant wird es darüber hinaus mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz. Clevere Algorithmen erkennen beispielsweise Batteriestressfaktoren, wie sie bei deren üblichen Alterungsprozessen auftreten. Die daraus resultierenden Daten sorgen für die Optimierung des Ladevorganges. Ferner empfiehlt die angekoppelte Software Maßnahmen zur Verlangsamung von Zellenalterung. Laut Herstellerangaben ließe sich so der Verschleiß der Batterie, die teuerste Komponente eines Elektrofahrzeugs, um bis zu 20 Prozent reduzieren.

Im Ganzen betrachtet, weist alles darauf hin, elektrisch oder alternativ betriebene Fahrzeuge bei der nächsten Anschaffung in Betracht zu ziehen. Jedoch bedarf es für den privaten Elektromobilisten ehrliche und detaillierte Aufklärung hinsichtlich Ladetechnologien, Arten der Energieversorgung, Sicherheit der Elektroin­stallation oder Möglichkeiten der Energierückspeisung vom Auto zurück in den häuslichen Stromkreislauf. Hilfreich sind auch Hinweise zur Vermeidung von kostspieligen Fehlinvestitionen. Antworten gibt zum Beispiel der Leitfaden „e-mobil BW“ der Bundesratsinitiative zur Förderung der Elektromobilität in Mietwohnungen und in Wohnungseigentümergemeinschaften. Gleichwohl forciert die Initiative, die rechtlichen Hürden für den Einbau von Ladestellen für Elektrofahrzeuge zu senken. Sie informiert nicht nur über die aktuelle Gesetzeslage, sondern möchte mit einem neuen Gesetzentwurf den Anspruch des Mieters auf Erlaubnis zum Einbau einer Lademöglichkeit festlegen. Für die Attraktivierung des E-Mobilitätsmarktes ist die Neujustierung des Miet- und Wohnungseigentumsrechts gerade für Stuttgart ein wichtiger Eckfeiler zur Erreichung städtischer Vorgaben.

- PKW Stuttgart: 300.836 PKW, davon 293.128 PKW mit Diesel-/Benzinmotor, 1.560 PKW batterieelektrisch (Stand Dez. 2018, Quelle: Stadt Stuttgart), 74.906 deutschlandweit (Stand 30. April 2019)
- E-Säulen deutschlandweit: 17.400 (Stand März 2019), Baden-Württemberg: 2.205 (Stand Sept. 2018)
- E-Säulen in Stuttgart: 200 (öffentlich zugänglich), entspricht rd. 400 Ladepunkte, zusätzlich stehen 80 Ladepunkte außerhalb des öffentlichen Raumes zur Verfügung (Parkhäuser, Parkplätze, bei Einzelhändlern, Gewerbetreibenden oder Autohäusern) Förderungen + Hilfestellungen
- 10 Jahre Befreiung von der KFZ-Steuer, Kaufprämie für E-Cars (4.000 Euro für batteriebetriebene Fahrzeuge, ausgeschlossen sind Fahrzeuge über 60.000 Euro), Bezuschussung von privaten Wallboxen bis max. 500 Euro
- Verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Masterplans „Grüner Stadtplan Stuttgart“, Bundesinitiative zur Förderung der Elek­tromobilität (BW & Bayern)
- Leitfaden E-Mobil BW: Hintergrundinformationen zur Ladeinfrastruktur in Bestands­immobilien

Die gängigsten Stecker

- Standard in Deutschland: verschied. CEE-Typ-2 Stecker für Wechselstrom-Ladestationen mit 3, 7, 11 oder 22 kW
- Combo-Stecker Combined Charging System (CCS): als Ergänzung des Typ-2-Steckers gedacht für Schnellladestationen, unterstützt das Laden mit Wechsel-, aber auch Gleichstrom mit bis zu 170 kW
- CHAdeMO-Stecker: in Japan entwickelt, bisherige Kompatibilität mit Citroën, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Subaru, Tesla (mit Adapter) und Toyota
- Tesla Supercharger: Eine modifizierte Version des Mennekes-Stecker Typ 2. Diese erlauben eine Aufladung des Model S zu 80 % innerhalb von 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW (Gleichstrom). Bisher keine Kompatibilität mit anderen Herstellern.

Ladekabel

- Mode 2: zum Anschluss an eine gewöhnliche Haushaltssteckdose. Die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeanschluss übernimmt dabei eine Box, die zwischen dem Fahrzeugstecker und Anschlussstecker geschaltet ist (ICCB, in-cable control box).
- Mode 3: Verbindungskabel zwischen Ladestation und Elektroauto, üblicherweise mit Typ-2-Stecker (EU-Standard)


(Erschienen in CUBE Stuttgart 0319)

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