Eine schöne Hülle
Materialgerechtes Bauen als Entwurfsansatz
Im ländlichen Raum zu planen, ist anders als ein Gebäude in der Großstadt zu bauen. Der Architekt Jochen Klarmann hat daher sehr sensibel die Typologien der umgebenden Bebauung und der ländlichen Einrichtungen studiert und sie für den Bau eines Einfamilienhauses neu interpretiert. Wegen der Nähe zum Weinberg und die Form des Satteldaches liegt die Assoziation eines „Schuppens“ nahe und ist beabsichtigt. Die Bauherrn wollten einen kompakten Grundriss mit Schwerpunkt auf Wohn/Ess- und Küchenbereich. Außerdem wünschte sich der Bauherr einen definierten Raum für Kinder und Eltern. Zudem sollte die Struktur und das Material des neuen Wohnhauses einfach sein und sich auch auf den ländlichen Raum beziehen. Auch die Einhaltung des vorgegebenen Budgets spielte eine wesentliche Rolle. Der Architekt löste diese Aufgabe nach einigen Entwurfsuntersuchungen, indem er eine kompakte 2-geschossige Bauweise ohne Unterkellerung favorisierte. Auch die Form des vorgeschriebenen Satteldachs konnte in diesem Zusammenhang neu interpretiert werden. So konnte der Architekt zwar einen Bezug zum spezifischen Raum generieren, aber dennoch einen neuen Rahmen für ein Wohnhaus definieren.
Konstruktiv ist das Gebäude als hybride Struktur ausgebildet. Auf einer tragenden Bodenplatte übernimmt eine Stahlkonstruktion die Primäraufgabe des Tragwerkes. Diese Konstruktion bietet u. a. den Vorteil der schnellen Bauweise. So konnte nach Fertigstellung der Bodenplatte die Hülle innerhalb einer Woche gebaut werden. Im Inneren des Hauses ist eine sehr schöne strukturelle Gliederung der Räume gelungen, die durch den dunklen Anstrich der tragenden Stahlteile unterstrichen wird.
Der Architekt hat gezielte Ausblicke in die verschiedenen Landschaftsbereiche thematisiert, in dem er das Tragwerk entsprechend ausgebildet hat. Sehr schön zeigt sich dabei ein im Wohnzimmer platziertes Kastenfenster, das einen gerahmten Blick in die Landschaft bietet, während es auch als Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeit genutzt werden kann. Eine räumliche Besonderheit im Erdgeschoss ist der „eingestellte Bereich der Küche“ , der quasi als „Kiosk“ den Eingangsbereich vom Rest des Raumes separiert.
Sehr gelungen ist auch das Thema der materialgerechten Hülle des Wohnhauses. So ist die Fassade sowie das Dach mit einem Material, Lärchenholz, verkleidet. Die Details sind so ausgebildet, dass dieses Holz gleichmäßig altern kann. Man erkennt schon jetzt eine einheitliche, wunderschöne, silbergraue Hülle.
www.architekturbuero-klarmann.de
Architekten:
Architekturbüro Klarmann
www.architekturbuero-klarmann.de
Zimmermann / Dachdecker / Flaschner:
Köhler Dachtechnik
www.koehler.de
Stahlbau:
Grauer + Voehringer
www.grauer-voehringer.de
Fenster:
Karl Gänßlen
Trockenbau:
Heinrich Schmid
www.heinrich-schmid.com
Schreierarbeiten/ Küche:
Schreinerei Nau
www.schreiner-nau.de
Bodenbeläge:
Willy Müller
www.mueller-metzingen.de
Haustechnik:
Lochenfuchs
www.lochenfuchs.de
Elektroinstallation:
Euchner Elektro
Fotos:
Thomas Kiel
www.tm-photography.com