Aussicht bis zur Alb
Große Glasflächen ermöglichen Ausblicke ohne Einblicke
Das Baugrundstück, das auf einem Südhang liegt und einen unverbaubaren Blick bis zur Schwäbischen Alb bietet, fällt von der Straße kontinuierlich ab. Dabei sorgen vor allem die unterschiedlichen Wetterereignisse an diesem Ort für zum Teil spektakuläre Ausblicke. Gewünscht war ein Einfamilienhaus, das einer Familie mit drei Kindern genügend Raum bietet und sich mit geringem Aufwand in ein Zweifamilienhaus umbauen lässt. Des Weiteren sollten die Räume offen gestaltet sein und trotzdem möglichst viel Privatsphäre ermöglichen. Außerdem wünschten sich die Bauherren ein nachhaltig konstruiertes Eigenheim mit einem geringen Energieverbrauch.
Gestalterisch wird das Gebäude hauptsächlich durch zwei Bänder definiert, wobei ein Band die privaten Räume wie Schlaf- und Kinderzimmer umschließt, während sich das zweite Band gegen das erste lehnt und in diesem Zwischenraum Terrasse, Wohn- und Essbereich schafft. Auf diese Weise ergibt sich eine räumliche Einheit von Wohnen, Essen und einem Freibereich, der durch eine Verglasung vom Wohnbereich getrennt ist. Der gesamte Wohn- und Essraum, der eine Raumhöhe von 3,75 m erreicht, ist rundum verglast. Da alle Straßen parallel zum Hang talabwärts laufen und das Haus von den Nachbargebäuden verdeckt wird, ist dieser Raum trotz seiner immensen Glasflächen kaum einsehbar. Um einen unnötigen Energieverlust zu vermeiden, sind alle Räume südlich ausgerichtet, während sie zur nördlichen Seite nur geringe Öffnungen aufweisen. Im östlichen Bereich des Gebäudes sind die Privaträume der Eltern untergebracht, wobei sich sowohl das Schlafzimmer als auch das Bad in einer drei Meter tiefen Auskragung frei in der Luft befinden. Eine ungewöhnliche Konstruktion, deren Besonderheit durch eine Verglasung auf dem Boden, die vom Bett aus eine Aussicht bis zur Alb ermöglicht, zusätzlich unterstrichen wird. Selbst das Bad besitzt ein derartiges Fenster, das beim Duschen einen Blick ins Grüne zulässt und dabei gleichzeitig unerwünschte Einblicke von außen verhindert.
Das Untergeschoss liegt einseitig im Hang, so dass auf dieser Seite Abstellräume und Technik untergebracht sind. Auf der Südseite befinden sich die Kinderzimmer und das zweite Bad. Wie von den Bauherren gewünscht kann dieses Geschoss durch das Entfernen zweier Wände zu einer offenen Zweizimmerwohnung umgestaltet werden, wobei die vertikale Erschließung des Hauses ohne großen Aufwand eine Abtrennung ermöglicht.
Das gesamte Gebäude wurde energetisch optimiert gebaut und nachhaltig konstruiert. Dabei wird der Primärenergiebedarf vor allem dank einer hochwärmegedämmte Konstruktion und der optimalen Gebäudeausrichtung um rund 50 % unterschritten.
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Architektur
Patrick Schiller Architektur
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Fotografie
Brigida Gonzalez
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