Schwebende Kuben
Ein Einfamlienhaus nutzt die Herausforderungen des Grundstücks optimal aus
Das Grundstück in einer Einfamilienhaussiedlung im südlichen Münsterland war nicht ganz unproblematisch: In Ost-West-Lage zur Straße ausgerichtet, musste überlegt werden, wie man die Sonne möglichst lange im Garten und im Haus hält.
Dabei gab es auch noch einen Niveauunterschied zu bedenken: Gut ein Meter im Mittel lag die Grundstückssohle über Straßenniveau. Der Bauherr wünschte für sich und seine Familie ein räumlich klar strukturiertes Gebäude mit bestmöglicher Lichtführung.
Um den Höhenunterschied zwischen Straße und Grundstück auszugleichen, entschied sich der Lüdenhausener Architekt Ansgar Huster dazu, den Entwurf des Hauses aus der Komposition der Stapelung heraus zu entwickeln. Verschieden groß dimensionierte Kuben unterschiedlicher Nutzungen verbinden sich zu dem Wohnhaus, das über eine Gesamtnutzfläche von 300 m² verfügt. Die Gartenmauer mit dem sichtlich höher liegenden Vorgarten und der ebenfalls über Straßenniveau ansetzenden Garage bilden die Grundschicht der Sockelkuben.
Um den Schwebecharakter der darüber liegenden weißen Kuben besonders zu betonen, wurde der Sockelschacht als eine dunkle Natursteinfassade ausgeführt. Darüber schließt der längsseitig ausgerichtete Wohnkubus an: Neben Wohn- und Esszonen beherbergt er eine durch Schiebeelemente abtrennbare Küche. Darüber kragt als schwebender Abschluss der Kubus mit den privaten Räumen der Familie. Dadurch bildet er praktischerweise zugleich die partielle Überdachung des Eingangsbereiches und der gartenseitigen Terrasse aus. Durch die besondere Situation des Vorgartens ergab sich die Möglichkeit, auch nach Westen eine Außenterrasse einzurichten. Große Fensterschiebeelemente verbinden Innen- und Außenraum zu einem offenen Raumkontinuum. Funktional und ästhetisch erfüllt der Entwurf alle Wünsche des Bauherrn. Sämtliche Räume konnten den Nutzungen entsprechend ideal dimensioniert und angeordnet werden. Der Wechsel von offenen und geschlossenen Raumstrukturen lässt sich durch Schiebeelemente flexibel den jeweils geforderten Situationen anpassen. Auch energetisch kann das Wohnhaus punkten: Alle Räume werden über Erdwärme beheizt, das Regenwasser wird durch ein Rigolensystem aufgenommen.
Besonderen Wert wurde auf die Ausführung der Details gelegt: Die Quarzit-Fassade von Garage und Gartenmauer mit ihren massiven Kalkstein-Attiken verlangte dem Natursteinunternehmen eine hohe handwerkliche Leistung ab. Die Fassade wurde in unterschiedlichen Schichtbreiten aufgebracht und erforderte eine sorgfältige Auswahl des Materials. Die Attiken sollten bewusst ohne Abdeckung ausgeführt werden - was allein durch eine sehr sorgfältige Detailplanung möglich war. Integrierte LED-Lichtspots sorgen dafür, dass der Hauszugang auch nach Einbruch der Dunkelheit stimmungsvoll erlebt wird. Zwei Jahre Bau- und Planungszeit haben sich gelohnt: Entstanden ist eine Architektur, die dem Spiel der Kuben mit außergewöhnlicher Leichtigkeit frönt.
www.architekt-ansgar-huster.de
Architekten:
Architekt Ansgar Huster
www.architekt-ansgar-huster.de
Rohbauer:
Bauunternehmen Karl Jücker
www.juecker-bau.de
Fensterbauer:
Metallbau Lamprecht
www.lamprecht-metallbau.de
Dachdecker:
Goldmann
www.dachdecker-goldmann.de
Wärmedämmverbundsystem:
Frank Diemers
www.diemers-luenen.de
Estrich:
Fa. Bräuner
www.braeuner.de
Fliesen:
Heinz Walters
www.fliesen-walters.de
Parkett:
Parkett Dietrich
www.parkett-dietrich.de