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In die Zukunft geplant

Die Architektur des Aldi Nord Campus fördert die neue Kommunikation und ist zudem nachhaltig

Im Frühjahr 2022 wurde der von dem Hamburger Architekturbüro BAID geplante und umgesetzte neue... mehr

Im Frühjahr 2022 wurde der von dem Hamburger Architekturbüro BAID geplante und umgesetzte neue Aldi Nord Campus in Essen-Kray eröffnet. Jessica Borchardt transportierte dabei die neue Firmenphilosophie in einer klaren zeitgemäßen Architektursprache, dessen Fokus auf Offenheit, Transparenz, Kommunikation und Austausch liegt. In dem rund 10.000 m² großen Gebäudekomplex finden rund 2.000 Mitarbeitende in Open-Space-Büros, Coworking-Flächen und Kommunikations-Hubs ihren unterschiedlichen Ansprüchen gerechte Arbeitsplätze. Direkt angrenzend in einem separaten Gebäude befindet sich außerdem eine Kindertagesstätte, die ein familiengerechtes Arbeiten ermöglicht.

Schon seit den 1970er-Jahren befindet sich der Unternehmenssitz von Aldi Nord im Industriegebiet von Essen-Kray. Heute präsentiert sich die differenzierte sowie elegante Architektur des Neubaus als Zeichen des Wandels, gut einsehbar von der A 40. Das Architekturbüro bediente sich mit ihrem Entwurf an der ursprünglichen Topografie des Grundstücks und gestaltete den etwa 10 Meter hohen Geländeversprung mit dem Aushub für die Neubauten. Als Auftakt des Aldi Nord Campus hebt sich das achtgeschossige Kopfgebäude markant hervor. Die Kubatur entwickelt sich aus den zentralen und kommunikativen Begegnungsräumen der Plaza. Triangelförmig fügen sich die einzelnen Gebäudeteile um die zentral angeordnete Plaza als Ort der Begegnung zu einer Einheit zusammen. Der stützenfreie Luftraum, der sich über bis zu acht Geschosse erstreckt, wird großzügig durch ein filigran gegliedertes Glasdach belichtet und stärkt den hellen, offenen Charakter. Alle Erschließungswege sowie die Auf- und Zugänge zu den Bürozonen und Konferenzbereichen führen durch die Plaza. Ihr direkt angegliedert sind die wichtigsten Zusatzangebote: der Hörsaal, das Mitarbeiterrestaurant und das Café. Beide gastronomischen Einrichtungen bieten einen direkten Bezug zu der weitläufigen von WES Landschaftsarchitekten entworfenen Parklandschaft mit Wasserbassins, Kräutergarten, Joggingstrecke und rund 450 neu gepflanzten Bäumen.

Die geschwungenen Baukörper präsentieren sich mit einer klassisch-modernen Bandfassade aus vorgehängten weißen Aluminiumelementen. Zwischen den einzelnen Gebäudeteilen öffnet sich die Plaza mit ihren offenen Glasflächen zu allen Seiten in die Parklandschaft. Blickfänger in der Plaza sind die beiden vertikalen Grünwände, die das Mikroklima und die Akustik in dem großen Luftraum positiv beeinflussen. Gleichzeitig sorgen diese im Zusammenspiel mit zahlreichen Akustikmaßnahmen, die alle Wand- und Deckenflächen einschließen, für eine angenehme Atmosphäre. Bei der Innenraumgestaltung hat das Büro nach dem Motto „schlicht und klar“ gehandelt und sich auf vergleichsweise wenige, aber dauerhafte Materialien und Oberflächen beschränkt: Es dominieren Glas, helle Wände und Decken, Teppichboden in verschiedenen Graustufen und ein heller Terrazzoboden. Möblierungen und Dreieckleuchten im CI-Blau von Aldi Nord lockern die Gestaltung gezielt auf.

Die hier von BAID nachhaltig entwickelte Architektur ist DGNB Gold zertifiziert. Entscheidende Nachhaltigkeitsfaktoren sind die große Photovoltaikanlage auf dem Dach des Parkhauses, die konsequente intensive Dachbegrünung der Gebäude, die Nutzung der Geothermie über Wärmepumpen, ein Lüftungskonzept mit Wärmerückgewinnung und eine effiziente Grundversorgung des Campus mit Wärme und Strom über ein Blockheizkraftwerk. Besondere Elemente sind die drei Wasserflächen auf dem Campus, die das anfallende Regenwasser – auch von den Gebäudedächern – auf dem Grundstück sammeln. Diese Regenrückhaltebecken steigern zugleich die Aufenthaltsqualität auf dem Campus und verbessern gleichzeitig das Mikroklima deutlich.

Die hochmoderne und agile Arbeitswelt mit viel Raum für Kooperation und Kommunikation spiegelt sich auch im nachgestellten Büro vom Unternehmensgründer Theo Albrecht wider. Das ehemals nur für wenige Mitarbeiter:innen zugängliche Büro bietet nun hinter Glas einen Einblick in dessen Arbeitswelt.

www.baid.de

Fotos:

Marcus Bredt
www.marcusbredt.de
Martin Haag

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|22)

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