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Gut durchdachtes Konzept

Ein Siedlungshaus aus den 1930er-Jahren wurde mit Bedacht erweitert

Gut Ding braucht Weile – dieses Sprichwort trifft auch auf den Umbau und die Erweiterung dieses... mehr

Gut Ding braucht Weile – dieses Sprichwort trifft auch auf den Umbau und die Erweiterung dieses ursprünglich 70 m² großen Siedlungshauses auf einem 600 m² großen Grundstück zu. Der Architekt Simon Vietmeier ergriff die Gelegenheit zum Erwerb der Immobilie und ließ sich Zeit für die Planung und Ausführung. „Aus anvisierten zweieinhalb Jahren sind aufgrund von vielen Eigenleistungen vier geworden“, blickt er zurück, „und es hat zu einer wertvollen und intensiven Auseinandersetzung mit der Konstruktion und den Materialien geführt.“

Zunächst wurde ein in den 1960er-Jahren hinzugefügter Anbau entfernt und gegen einen größeren ersetzt. Durch die Verlegung einiger Türöffnungen konnten die Bestandsräume erhalten und nur in der Zuordnung geändert werden. Unter einem Altbauzimmer befindet sich zur Gartenseite hin ein Kriechkeller. Dessen Holzbalkendecke musste ersetzt werden und wurde bei der Gelegenheit tiefer gesetzt, sodass sich das Niveau zwischen Geschossboden und Garten um zwei Stufen verringerte. Ein ebenerdiger Erweiterungssbau war aufgrund der Lage in der Flussaue mit wechselnden Wasserständen nicht ratsam. Um einen tragfähigen Baugrund zu gewährleisten, wurde mit Pfählen gegründet. Der leicht abgesetzte Essbereich fungiert nun als Übergangszone zischen der Küche auf Bestandsniveau und dem neu hinzugewonnenen rund 20 m² großen Wohnbereich, der in eine Terrasse mit Holzdeck mündet, die zum Garten führt. Der am Sonnenlauf orientierte Wohnbereich wurde auf diese Weise gut miteinander verzahnt. So einfach das Konzept klingt, so knifflig erwiesen sich manche Details. Etwa die neu zu gestaltende Treppe, die auf der beengt vorhandenen Grundfläche um zwei weitere Steigungen ergänzt werden musste oder die Sanierung von Rissen im Altbau. Der L-förmige Anbau, in dem noch ein Windfang sowie ein Badezimmer Platz fanden, wurde mit einer Alucobondfassade versehen. Um den Charakter des Hauses beizubehalten, wurde möglichst viel Substanz erhalten, neue Fenster und Holzdielen im Altbau nach altem Vorbild verbaut, Holzeinbauten mit geölten Oberflächen integriert sowie schadstoffarme Materialien wie Kalkinnenputz und -wandfarbe verwendet. Das Altbaudach wurde mit Holzfasern gedämmt. Die derzeit neu verbaute Gasbrennwertanlage kann künftig durch Photovoltaikmodule ergänzt oder gegen alternative Wärmeerzeuger ausgetauscht werden.

simon.vietmeier@gmx.de

Fotos:

Simon Vietmeier

(Erschienen in CUBE Ruhregebiet 02|22)

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