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Ein starkes Signal

Neubau für die evangelische Kirchengemeinde Altenessen-Karnap

Die evangelische Kirchengemeinde Altenessen-Karnap setzte ein starkes Signal: Obwohl sich die... mehr

Die evangelische Kirchengemeinde Altenessen-Karnap setzte ein starkes Signal: Obwohl sich die christlichen Kirchen im Ruhrgebiet eher auf dem Rückzug befinden, lobte sie 2014 einen Wettbewerb für den Neubau eines Gemeindezentrums aus. Das Architekturbüro Heinrich Böll konnte mit dem Entwurf eines starken Solitärs, inspiriert vom klassischen Atriumhaus, überzeugen.

Die Planungen für das neue Gemeindezentrum waren eine Herzensangelegenheit: „Das Architekturbüro Böll stammt ursprünglich aus Altenessen, daher war der Entwurf auch von einem starken Bezug zu den Menschen vor Ort geprägt“, erzählt Architektin Jolanta Trompeta. Der Mallinckrodtplatz war bis dato eher eine Leerstelle im Stadtgefüge als ein städtischer Platz. Dies wollten die Architekten ändern und ein architektonisches Zeichen setzen: Ein Zeichen für die christliche Gemeinde, für die Gemeinschaft, für die Gesellschaft. Das klassische Atriumhaus mit seinem geschützten Außenraum diente als Vorbild in Kombination mit einem halböffentlichen Hof als einladende Geste. Die Gebäudeform ist auf den ersten Blick einfach und klar. Diese Klarheit erforderte jedoch große Sorgfalt der Bauausführung im Detail. Die gefaltete Dachfläche wirkt wie eine fünfte Fassade, die aus vielen Blickrichtungen einsehbar ist. Sie wurde hochwertig mit Zinkblech eingedeckt und bewusst nicht mit haustechnischen Elementen überladen. Abluftöffnungen wurden in die Fassade integriert, Lüftungsgeräte unterhalb des Daches aufgestellt und das Regenwasser innerhalb der tragenden Stützen geführt. „Materialität und Detailausbildung der Ziegelfassade sind von einer Qualität, die über die reine Funktionserfüllung hinausgehen. Es ging um ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Gemeinde“, so Trompeta. Auch im Innenraum führte die Dachform zu besonderen Herausforderungen. Die gewünschte mobile Trennwand im großen Saal konnte nur durch eine gefaltete Unterdecke realisiert werden. Diese prägt nun aber den Charakter des gesamten Raumes auf ungewöhnliche Weise und schenkt ihm eine besondere Atmosphäre. Der Hof, die schützende Außenhülle, die transparente Hoffassade, der weite Flur als Ort der ungeplanten Begegnung – all das sind zeitlose Motive, die den Wunsch nach dauerhafter Gemeinschaft architektonisch übersetzen. Insbesondere der Innenhof unterstreicht den Entwurfsgedanken der Gemeinschaftsbildung: Durch die Anordnung aller Räume um diesen Innenhof herum kann man alle unterschiedlichen Bereiche des Gemeindelebens sehen und erleben. Die im Grundriss angelegte Öffnung und Drehung des Atriums stellt den Bezug zur ortsbildprägenden Gemeindekirche her. Die Lichtplanung war ebenfalls ein wichtiges Thema. Das verglaste Foyer wird durch eine von außen unsichtbare LED-Linie entlang der Glasfassade so beleuchtet, dass es am Abend wie ein warm schimmerndes, einladendes Fenster zur Stadt erscheint – der gesamte Raum wird zur Lichtquelle, zum leuchtenden Beispiel für das Miteinander. „Das Haus erfüllt eine wichtige Funktion für die Gesellschaft“, so Architekt Heinrich Böll, „und das sieht man ihm bei aller Bescheidenheit auch an.“

www.architekt-boell.de

Architekten: Heinrich Böll www.architekt-boell.de Fotos: Thomas Mayer... mehr

Architekten:

Heinrich Böll
www.architekt-boell.de

Fotos:

Thomas Mayer
www.thomas-mayer-photo.de

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