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Auf zwei Rädern am Stau vorbei

Der Radschnellweg RS 1 verbindet zwei große Ruhrgebietsstädte 

Neue Formen von Mobilität in Ballungsräumen zu etablieren, ist sicherlich ein großes... mehr

Neue Formen von Mobilität in Ballungsräumen zu etablieren, ist sicherlich ein großes Zukunftsthema. Mit der Verwandlung der Industriebahntrasse „Rheinische Bahn“ in den „Radschnellweg RS 1“ hat das Büro Danielzik Leuchter + Partner Landschaftsarchitekten bdla beispielhaft gezeigt, wie man Funktion und Gestaltung miteinander verknüpfen kann. Dafür erhielt das Duisburger Büro den nrw.landschaftsarchitektur.preis 2018.

Von der Universität Essen bis zum Hauptbahnhof Mülheim an der Ruhr werden erstmals zwei große Ruhrgebietsstädte mit einem alltagstauglichen Radweg in neuem Standard auf kürzestem Wege miteinander verbunden. Der etwa 10 km lange Wegeabschnitt ist mit dem Fahrrad in rund 30 Minuten leicht zu bewältigen. Dabei verläuft der RS 1 in der bahntypischen Linienführung der Gleise – mit großen Kurvenradien und nahezu eben. „Als Planer haben wir selten so viele unterschiedliche Raumsituationen. Durch die Länge des Plangebietes, das uns immer aus den Stadtzentren zu den Stadträndern führte, begleitete eine sehr abwechslungsreiche Stadtlandschaft unseren Weg“, erklärt Friederike Marwede. Die stark bewachsene Trasse musste zunächst an einigen Stellen gerodet werden, bildete aber zugleich einen grünen Rahmen. Die für den Bahnschotter typische Vegetation wie zum Beispiel Sommerflieder oder kleine und große Königskerze blieb erhalten und wurde nur an wichtigen Punkten ergänzt. So markieren weißstämmige Birken, in Reihe gepflanzt, Kreuzungspunkte und Eingangssituationen. An den Anschlusspunkten – meist an querenden Straßen – wurden jeweils möglichst eine geradlinige Rampe und/oder eine Treppe für die Anbindung auf kurzem Wege hergestellt. Die Verknüpfungspunkte wurden mit Betonsteinpflaster und Natursteineinfassung optisch hervorgehoben. Cortenstahlelemente erleichtern die Orientierung im Stadtgebiet. Signalcharakter haben auch die rot eingefärbten linearen Betonelemente mit der Prägung „Rheinische Bahn“, die zu einer kleinen Sitzpause einladen. Um den Bahncharakter lebendig zu halten, wurden einige Stücke der Bahnausstattung,

z. B. Prellböcke oder Signale bewahrt und inszeniert. Ein ehemaliger Abrolldamm im Bereich Segerothstraße/Hans-Böckler-Straße zeugt von der Funktion des Güterbahnhofs nahe des neuen Universitätsviertels. In hoch frequentierten Bereichen sorgen Mastleuchten für eine sichere Wegenutzung in den frühen Morgen- und Abendstunden. Aufenthaltszonen, Verbindungen in die Stadträume und Parks sind so geschickt gewählt, dass sowohl Eilige als auch Flanierer die Strecke gut nutzen können. „Danielzik Leuchter + Partner ist es gelungen, aus einem scheinbar nüchternen Verkehrsband einen stadt-landschaftlichen Erlebnisraum zu machen“, so das Preisgericht. Die Nutzung des RS1 ist eine echte Alternative, um auf zwei Rädern am Stau vorbeizufahren. „Der Weiterbau ist geplant und wird hoffentlich schnell vorangebracht. Das wünsche ich mir nicht nur als Landschaftsarchitektin, sondern auch als Beitrag zum Klimaschutz,“ sagt Friederike Marwede.

www.dl-landschaft.de

Garten- und Landschaftsarchitekten: Danielzik Leuchter + Partner Landschaftsarchitekten bdla... mehr

Garten- und Landschaftsarchitekten:

Danielzik Leuchter + Partner Landschaftsarchitekten bdla
www.dl-landschaft.de

Fotos:

Claudia Dreyße
www.claudiadreysse.de

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