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Viel Licht und Farbe

Die Karlsruher Fahrradstation Süd befindet sich in einer ehemaligen PKW-Garage

Autos raus! Fahrräder rein! – Dafür steht das Projekt der Karlsruher Fahrradstation Süd am... mehr

Autos raus! Fahrräder rein! – Dafür steht das Projekt der Karlsruher Fahrradstation Süd am Hauptbahnhof mit einem Statement aus angenehm frischer Farbig- und Helligkeit. Die Förderung des Radverkehrs und das damit verbundene Ziel der Stadt Karlsruhe, innerhalb kurzer Zeit 30 Prozent des Stadtverkehrs auf das Fahrrad zu verlagern, bekam durch den Umbau der einst tristen Garage durch Tafkal Architekten ein attraktives (innen)architektonisches Gesicht.

Die bereits seit Jahren bestehende Fahrradstation an der Nordseite platzte aus allen Nähten, sodass eine weitere Station erforderlich wurde, die sich seit Frühjahr 2018 am Südausgang des Bahnhofsgebäudes unterhalb der Gleise befindet. Sie ist durch eine Passage erreichbar, die die Empfangshalle mit allen Gleisen verbindet. Rund 600 Fahrräder, von Lastenrädern, Rädern mit Anhängern bis zu E-Bikes, können in der 1.200 m² großen Station vor Wind und Wetter sowie Diebstahl geschützt, untergebracht werden. Um die Orientierung zu erleichtern, arbeitete das Karlsruher Architekturbüro mit einer prägnanten Farbgebung, die die Fläche in fünf Zonen unterteilt. In frischen Farben leuchten große Kreise an den Wänden und Böden, ihre Farbigkeit wird weiter fortgeführt in den abgehängten Leuchtenkästen und an den Griffen der Fahrradständer. So wird es den Radfahren leicht gemacht, ihr Zweirad schnell wiederzufinden. Zudem leiten Linien auf dem Boden in den jeweiligen Farben den Besucher von der Einfahrt bis zum Abstellplatz und von dort aus weiter in den Bahnhof.

Die Parkgarage ist jedoch noch weitaus mehr, als eine reine Unterstellmöglichkeit. Tafkal Architekten haben sich auch der Bedürfnisse der Radfahrer selbst angenommen, die oftmals Ganzjahrespendler sind. Für sie wurde ein Umkleidebereich mit Sitzbänken, einer Trinkwasserstation und verschließbaren Spinden installiert. In letzteren können zudem die Akkus von E-Bikes wieder aufgeladen werden. Selbst mögliche Pannen wurden eingeplant: Den Nutzern steht eine Werkstatt mit den wichtigsten Utensilien zur Verfügung. Hier können kleinere Reparaturen am Rad direkt vor Ort in Eigenregie erledigt werden.

In Garagen spielt das Sicherheitsgefühl eine große Rolle. Dieser Tatsache zollen die Architekten Tribut, indem sie mit schneeweiß gestrichenen Wänden und strahlend fröhlichen Farben arbeiten sowie durch ein eigenes, von Tafkal entwickeltes Lichtkonzept, das die angenehm positive Wahrnehmung maßgeblich unterstützt. Es gibt keine dunklen Ecken, vielmehr erstrahlt die gesamte Fläche hell, freundlich und übersichtlich. Dabei wurde unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit mit teils bereits vorhandenen Materialien gearbeitet, die für den neuen Einsatz umgebaut wurden. Die Strahlkraft des Projekts zieht noch weitere Kreise: Die Grafik aus Linien und Kreisen erinnert gestalterisch an die bekannten ÖPNV-Netzpläne und wurde von der Karlsruher Fächer Gesellschaft, Bauherrin und Betreiberin der Garage, auch offiziell in das Logo und auf die Zugangskarten für die Fahrradstation übernommen. Somit wird die Fahrradstation sogar zur Marke, die Position bezieht für mehr umweltfreundlichen Radverkehr. Für den Umbau des Parkhauses erhält Tafkal die Auszeichnung der Architektenkammer Baden-Württemberg „Beispielhaftes Bauen Stadt Karlsruhe 2012–2018“.

www.tafkal.de


Fotos:

Nikolay Kazakov
www.kazakov.de

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