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Weiterbauer avant-la-lettre

David Chipperfield ist der Pritzker-Preisträger 2023

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Sir David Alan Chipperfield, photo courtesy of Tom Welsh

Vorschau: Inagawa-Cemetery-2_1000px

Inagawa Cemetery Chapel and Visitor Center, photo courtesy of Keiko Sasaoka

Vorschau: Procuratie-Vecchie-1_1000px

Procuratie Vecchie, photo courtesy of Richard Davies

Vorschau: Morland-Mixite-Capitale-2_1000px

Morland Mixité Capitale, photo courtesy of Simon Menges

Vorschau: James-Simon-Galerie-4_1000px

James-Simon-Galerie, photo courtesy of Simon Menges

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Turner Contemporary, photo courtesy of Simon Menges

Jedes Jahr in den ersten Märztagen, wenn alle Welt noch über die diesjährigen Oscars spekuliert, meldet sich auch das renommierte Pritzker-Preiskomitee zu Wort. In diesem Jahr fiel die Überraschung nicht ganz so groß aus, wie in den letzten Jahren: Schon seit längerem war erwartet worden, dass der bekannte britische Architekt David Chipperfield den Pritzker-Preis für sein Lebenswerk bekommen würde, das mittlerweile vier Jahrzehnte umspannt und über einhundert oft umfängliche Bauten in Europa, Asien und den USA umfasst. Nach James Stirling und Norman Foster ist Chipperfield der dritte Brite , der die renommierte, mit 100.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung erhält. 

Warum die Jury Chipperfield dieses Jahr den Vorzug gab, lässt sich aus ihrer Begründung schließen: “Subtil und doch kraftvoll, introvertiert und doch elegant“, stehe seine Architektur für eine „radikale Zurückhaltung“ und die besonders ausgeprägte „Ehrfurcht vor Geschichte und Kultur“. Ein herausragender Prototyp dieser Herangehensweise ist sicher der herausragende, die Zeitschichten analytisch sezierende Umbau des Neuen Museums und die subtil eingefügte Erweiterung der James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel. Aber auch mit der Restaurierung des Westberliner Äquivalents, der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe, führte Chipperfield vor einigen Jahren mit Bravour vor, wie sich eine moderne Ikone ohne Reibungsverluste in das 21. Jahrhundert transferieren lässt. Am Ende sah Mies noch mehr nach Mies aus und ohne, dass Chipperfield sich dabei gestalterische Selbstgeltung verschafft hätte. Das heute in aller Munde geführte „Weiterbauen“ hat der 1953 in London geborene Chipperfield schon früh zur Maxime seiner Architektur gemacht – sicher auch dadurch genährt, dass er sich schon früh beruflich in fremden Kulturzusammenhängen bewegen lernen musste: Als Absolvent der Architectual Association (AA) sah er nach Tätigkeiten u.a. im Büro von Norman Foster im architekturkonservativen Großbritannien von Margret Thatcher und Prinz Charles keine Zukunft für seine Zunft. Seine ersten minimalistischen Interiors für Boutiquen von Issey Miyake führten ihn bereits in den 1980er Jahren nach Japan, bald darauf auch zu Bauaufgaben nach Deutschland. Entsprechend lässt sich bis heute kein eindeutiger „Chipperfield-Stil“ definieren – jedes Gebäude stellt für sich ein Unikat in einem spezifischen Kontext dar, allein die zurückhaltende, Bausubstanz und Baukontext behütende und doch zugleich weiterdenkende Haltung verbindet sie. 

www.pritzkerprize.com

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