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Traumhaus statt Kuhstall

Vorbildlicher Umbau eines Dreiseithofes

Was eigentlich eine Lebensaufgabe ist, hat Christian Grayer, Architekt aus Regensburg, in einem... mehr

Was eigentlich eine Lebensaufgabe ist, hat Christian Grayer, Architekt aus Regensburg, in einem Kraftakt von nur vier Jahren gestemmt: Er verhalf einem aufgelassenen Dreiseithof, vier Kilometer südlich von Regensburg gelegen, zu neuem Leben. Das älteste Gebäude, das sich hier erhalten hatte, ist 600 Jahre alt. Inzwischen lebt auf dem Hof eine Mehrgenerationen-Gemeinschaft, bestehend aus fünf Familien mit insgesamt neun Kindern.

Der Aubachhof, einst das klassische Dreiergespann aus Bauernhaus, Stadel und Kuhstall, erfuhr folgende Metamorphose: Das Bauernhaus wurde saniert, der baufällige Stadel aus Holz musste abgerissen werden, auf seinem Baugrund steht nun ein Doppelwohnhaus. Das Prunkstück der Anlage ist der einstige Kuhstall, aus dem ein Traum-Doppelwohnhaus im wahrsten Sinn des Wortes geworden ist. Der Bauherr legte das historische Gewölbe, gestützt von Granitsäulen, frei und verwandelte das Erdgeschoss in einen großzügigen Wohnraum. Der Form des Gewölbes folgend wurden Bogenfenster in die Fassade integriert, die im Innenraum eine helle und freundliche Atmospäre schaffen. Der ursprüngliche Steinboden aus Solnhofener Platten wurde wieder eingebaut. Das Gebälk des Dachstuhls wurde freigelegt.

In beiden Haushälften führen frei stehende Treppen nach oben in die 2. Ebene, wo sich die Küche, der Essplatz, ein großzügiges Bad sowie die Schlafräume befinden. Fensterbänder über die gesamte Dachfläche sowie ein großes Panoramafenster ermöglichen Blicke in die herrliche Landschaft rundum. Unterm Dach schließlich befindet sich ein Rückzugsort zum Schmökern und Relaxen.

Bei der gesamten Instandsetzung wurde großer Wert auf natürliche Baumaterialien, wie unbehandeltes Vollholz, Lehmputz, Kalkfarbe oder Farben auf Leinölbasis gelegt und alle Bauarbeiten von ortsansässigen Handwerkern ausgeführt.

So wurde die Authentizität des Ortes weitgehend bewahrt und gleichzeitig eine zeitgerechte Nutzung möglich gemacht. Zwar – so räumt der Architekt ein – wäre es günstiger gekommen, alles abzureißen und neu zu bauen – aber es ging ihm eben genau um das Anliegen, das Alte zu bewahren und einer zeigemäßen Nutzung zuzuführen.

Trotz der Sanierung alter Bausubstanz konnte durch folgende Maßnahmen ein extrem Energie sparendes Haus geschaffen werden: Holzfaser-Vollwärmeschutz, 3-Scheiben-Verglasung, solarunterstützte kleine Gasheizung, großer Holz-Grundofen.

Der Architekt und Bauherr scheint hier seine tatsächliche Lebensaufgabe gefunden zu haben. In seiner neuen Wahlheimat und Wirkungsstätte Dresden ist er gerade im Begriff, ein weiteres aufgelassenes Anwesen zu sanieren.

www.grayer.de


Fotos:

Christian Grayer Volker Dautzenberg
www.volkerdautzenberg.com


(Erschienen in CUBE München 01|15)

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