Haus am See
Ein Neubau im Fünf-Seen-Land erhält ein dazu passendes stimmiges Innenraumkonzept
Das Spiel mit dem Thema Transparenzen und die Farbe Rot in allen Variationen war der rote Faden der Gräfelfinger Innenarchitektin Constanze Schuchmann für das Haus am See. Der moderne Kubus mit seinem schwebenden Dach, den großzügigen Fensterfronten und dem Blick auf den See, entworfen vom Germeringer Architekten Cornelius Dier, gab die Bühne für ihre Inszenierung. Absoluter Hingucker sind die Koi-Fische in der Küche – eine Tapete von Wall & Deco. Das Orangerot der Fische spiegelt nicht nur den Corten-Stahl im Außenbereich wider, sondern kommt auch immer wieder im Innenraum vor, sei es bei der roten Tapete, den Sitzmöbeln und Kissen im Wohnraum oder bei der roten Wand im Schlafzimmer.
Ansonsten ist hier alles puristisch: Sichtbetonwände, die übrigen Wände sind in lichtgrau gestrichen, klassische raumlange Eichenholzdielen erzeugen eine unaufgeregte Wohnatmosphäre. Dazu passt die Küche von Bulthaup mit massivem Küchenblock und einem Abzug aus Edelstahl. Ihre Fronten aus eloxiertem Metall schimmern je nach Lichteinfall dunkel oder heller in grau-grün, manchmal sogar fast schwarz. Als Gegenpol zu dem massiven Küchenblock wählte die Innenarchitektin eher filigrane Möbel für den Essplatz – der Holztisch ist ebenso lang wie der Küchenblock, dazu kombinierte sie die von Naoto Fukasawa designten Holzstühle Hiroshima von Marudi: „Die sind sehr bequem und vom Material her fast wie Handschmeichler“, schwärmt die Architektin, die seit über 15 Jahren Wohnkonzepte entwirft und umsetzt. Weiteres Highlight ist die freischwebende Treppe ins Obergeschoss, das durch eine Brücke im Luftraum über dem großzügigen Wohn-Essbereich in ein Elternschlafzimmer mit Ankleide und Bad sowie das Kinderzimmer mit eigenem kleineren Bad aufgeteilt ist.
Bündig eingeputzte runde Strahler von Occhio setzen den Eingangsbereich mit seinem maßgeschreinerten grün-goldenen Garderobenschrank genau wie das Hirschgeweih im Wohnzimmer und den Küchenblock in Szene. Mit einem gelben Filter ausgestattet, geben die Strahler so ein warmes, angenehmes Licht nach oben und unten ab. Um das „Haus am See“-Feeling noch zu ergänzen, spielte die Innenarchitektin auch im Wohnbereich noch einmal mit den Themen Transparenzen und Ausblicken und gestaltete die Wohnräume mit zwei Lagen von netzartigen Vorhängen.