Das Auge wohnt mit
Gelungenes Beispiel der Wohnen-für-alle-Initiative
Ähnlich schnell wie das Gebäude auf Stelzen in der Homerstraße am Dantebad wuchsen an der Bodenseestraße 166 zwei Wohnhäuser mit 81 Wohnungen heran. Dies ist das zweite Projekt der Gewofag im Rahmen des Wohnungsbau-Sofortprogramms. Die Gewofag ist als kommunale Wohnungsbaugesellschaft mit ihren gut 35.000 Wohnungen die größte städtische Vermieterin.
Der Standort der Neubauten im Stadtteil Aubing war bisher eher ein Areal, das durch Kleingewerbe und Autohandel gekennzeichnet war. Der Entwurf der beiden Mehrfamilienhäuser stammt von 03 Architekten und Maier Neuberger Architekten. Es handelt sich um zwei u-förmig zueinander stehende Wohnhäuser, eines dreigeschossig und das andere fünfgeschossig, errichtet in Holzhybridbauweise. Von Juni bis Dezember 2016 entstand das erste der beiden Häuser mit 42 Wohnungen – und es dauerte nur weitere drei Monate bis auch der zweite Hybridbau in Systembauweise aus Holz und Stahlbeton bezugsfertig war. Insgesamt umfassen die beiden Wohnhäuser 63 Ein-, 14 Zwei-, und vier Dreizimmerwohnungen. Auf eine Unterkellerung wurde verzichtet, was ebenfalls half, die Kosten niedrig zu halten. Bei der Vergabe an die Mieter wurde darauf geachtet, dass ebenso viele Männer wie Frauen den Zuschlag bekamen. Es handelt sich zu 50 Prozent um anerkannte Flüchtlinge und Wohnungslose, und die andere Hälfte ging an die vom Sozialreferat sowie über die städtische Internetplatform SOWON (Soziales Wohnen online) ausgesuchten Bewerber.
Innerhalb der Wohnanlage gibt es gemeinsam nutzbare Räume mit raumhohen Fenstern in den Erdgeschossen, die zu gemeinsamen Treffen und Aktivitäten anregen. Die Umgebung bietet eine gute Infrastruktur was Verkehrsanbindung, Kitas, Geschäfte und eine Schule anbelangt. Die Gebäude werden über Laubengänge erschlossen, die auch als Balkonersatz nutzbar sind. Das höhere der beiden Wohnhäuser ist zur Bodenseestraße hin ausgerichtet und dient so als Schallschutz. Die beiden frisch begrünten Innenhöfe sind so konzipiert, dass sie zum Aufenthalt einladen. Kinder haben hier viel Platz zum Spielen, einige Bänke laden zum Verweilen ein.
Um die Schnelligkeit bei der Errichtung zu gewährleisten, setzte man auf modulares Planen und Bauen in Fertigbauweise mit vorgefertigten Teilen. Die hölzernen Fassaden vermitteln optisch einen ansprechenden Anblick. Insgesamt betrugen die Kosten für die Baumaßnahme nur 10 Millionen Euro.
www.gewofag.de
Architekten:
03 Architekten
www.03arch.de
Maier Neuberger Architekten
www.mn-p.eu
Fotos:
Roland Weegen
Lukas Barth