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Offen und integrierend

Die Generalsanierung einer Sporthalle löst mehr als nur die funktionalen Anforderungen

Im Rahmen von Schulunterricht verbringen viele Schüler:innen und viele Sporttreibende aus... mehr

Im Rahmen von Schulunterricht verbringen viele Schüler:innen und viele Sporttreibende aus Vereinen im Breiten- und Leistungssport mehrere Stunden täglich in Sporthallen. Dem Schul- und Vereinssport kommt eine wichtige Aufgabe im täglichen Leben vieler Menschen zu, beide spielen eine elementare Rolle für das Zusammenleben unserer Gesellschaft. Sport vermittelt Werte wie Fairness, Toleranz und Respekt. Er fördert die Integration unterschiedlicher Kulturen in die Gesellschaft und schafft die Grundlage für eine gesunde Lebensführung aller Altersschichten. Auch bei der Generalsanierung der Sporthalle der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Leverkusen-Rheindorf spielten diese Überlegungen eine Rolle: Das Kölner Architekturbüro Kastner Pichler + Partner wählte einen ganzheitlichen Planungsansatz, der sowohl die Flächeneffizienz und Nutzungsflexibilität als auch auf die Einbindung in das spezielle gesellschaftliche Umfeld, die öffentliche Zugänglichkeit und die Gestaltung der Außenräume berücksichtigt.

Der in die Jahre gekommene Sichtbetonbau aus den 1970er-Jahren wurde dabei einer grundlegenden Transformation unterzogen: Um die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen, wurde der Bestand entkernt und erhielt komplett neue Fassaden- und Dachflächen. Die neue Fassade besteht aus hinterlüfteten, gefalteten Aluminiumtafeln und einer 160 mm starken Steinwolldämmung. Die Außenfassade wurde dabei in einem warmen Perlkupferton gehalten: Sie nimmt die Farbgestaltung des bestehenden Schulgebäudes sowie der umliegenden Wohnbebauung auf, die durch ihre roten Ziegelverkleidungen geprägt ist. Das ebenfalls erneuerte, durch die Aluminiumlamellen filigran wirkende Vordach vermittelt in seiner Maßstäblichkeit zu der unmittelbar angrenzenden Wohnbebauung ebenso wie die neu hinzugefügten Anbauten der Sporthalle. Besonders an seiner zentralen Eingangsseite strahlt der Baukörper durch transluzente Fassadenanteile Offenheit und Zugänglichkeit aus. Das transparent gehaltene Eingangsfoyer wirkt zugleich durch seine auf der Glasfassade aufgebrachten, hinterleuchteten Figurensilhouetten spielerisch belebt. Eine separierte Außentreppe führt zu den Bereichen mit den Umkleiden, im Foyer stellt eine zentrale Treppenanlage den Zugang für die Besucher:innen zu den Tribünenrängen her.

Die Beschichtungen und die akustisch wirksamen Holzverkleidungen im Innenbereich nehmen die Warmtonigkeit der Fassade auf. Zusammen mit den Abhangdecken sorgen sie für eine optimale Akustik in der neuen Sporthalle, die über Induktionsschleifen auch den Anforderungen von Gehörgeschädigten gerecht wird. Die hocheffiziente Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage entspricht dem Standard A+: Sie ermöglicht z. B. bei Außentemperaturen von −12° eine Zulufttemperatur von 15,6° ohne eine zusätzliche Heizung. Im Sommer wird über ein adiabates Kühlungssystem gekühlt: Dabei wird Wasser in einem Luftstrom verdampft und geht von einer Flüssigkeit in ein Gas über. Die dafür notwendige Energie wird der Innenraumluft in Form von Wärme entzogen, sodass die Luft dadurch merklich abkühlt.

www.kastnerpichler.de

Fotos:

Mia Ter Horst

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 4|22)

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