Moderne unter Dachschrägen
Das typische Satteldachhaus neu interpretiert
Ein Haus mit Satteldach, so steht es häufig in Bebauungsplänen klassischer Wohnsiedlungen. Dass der Urtyp des Wohnhauses vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bietet, bestätigt das im letzten Jahr vom Kölner Büro HPA+ Architektur fertiggestellte Einfamilienhaus in einem Neubaugebiet im Kölner Süden. Architekt Lars Puff und sein Team wählten eine klare, reduzierte Außenform mit großen, raumhohen teils über Eck verglasten Fensteröffnungen – ohne jegliche Gauben und Vorsprünge.
Ein besonderer Wunsch der Bauherren war der Einklang aus Architektur und Außenanlagen, zu denen auch ein Pkw-Stellplatz gehören sollte. Statt standardisierter Garage entwarfen die Architekten ein vom Haus abgerücktes modernes Carport, das neben dem gewünschten Stellplatz auch als räumliche Erweiterung des Wohnbereichs genutzt werden kann: Die Sichtbetonwand zeigt sich zum Nachbargrundstück größtenteils geschlossen und schützt so vor Einblicken und Straßenlärm. Das Dach hingegen und ein Teilbereich der Wand sind als Lamellenkonstruktion in Form schmaler Stahlstreben ausgeführt, die eine Leichtigkeit und Offenheit vermitteln und gleichzeitig ein lebendiges Licht- und Schattenspiel erzeugen.
Ebenso klar und reduziert wie die Gestaltung der Fassade sind auch die Innenräume des 180 m2 großen Hauses. Das Erdgeschoss ist als offener Raum um die zentral liegende Treppe konzipiert. Ein besonderer Blickfang ist im zweigeschossigen Galeriebereich die Kaminwand aus Sichtbeton, die sich präzise um die Ecke stellt, aus der die Treppe in die oberen Geschosse hervortritt. Nur aus Stahlblech geformt, ganz ohne Geländer, falten sich die Stufen zunächst ins erste Obergeschoss, von dort aus werden die gefalteten Stufen zu einer freistehenden Skulptur mit scheinbar hauchdünnen Treppenwangen, die weiter ins Dachgeschoss führt. Das dezente Material- und Farbkonzept aus Sichtbetonoberflächen, einem anthrazitfarbenen Estrichboden und weiß gestrichenen Wänden schafft insgesamt eine Folge von hellen, großzügigen Räumen. Im Erdgeschoss werden Eingangsbereich, Küche, Ess- und Wohnbereich als fließender Raum miteinander verbunden. Das Obergeschoss ist ganz den Kindern gewidmet. Jedes der drei Zimmer und das Bad werden über große Fensterflächen belichtet. Ganz oben unter den Schrägen befinden sich das Schlafzimmer der Eltern mit separater Ankleide und Badezimmer.
Während der zehnmonatigen Bauphase sind auch peu à peu in der Nachbarschaft weitere Häuser entstanden. In dem von Einfamilienhäusern geprägten Gebiet harmonisiert das Wohnhaus angenehm abwechslungsreich mit den Nachbargebäuden. Auffallen allein sollte der vom Sockel bis zum Dachfirst durchgehende anthrazitfarbene Außenputz, der eine gewisse Sachlichkeit bei gleichzeitiger Eleganz repräsentiert.
www.hpa.de
Architekten:
HPA+ Architektur
www.hpa.de
Rohbau:
Marc Esch
www.marc-esch.de
Zimmerei:
Röhrig & Pohl Zimmerei
www.roehrig-pohl.de
Dachdecker- und Klempner:
Johann Hess
www.hess-dach.de
Innenputz, Fassade:
Robert Wingen, Stuck und Putz
Telefon: 0221 883116
Fliesen:
Naturstein Pabel
www.naturstein-pabel.de
Estrich:
K&T Estrich
www.k-testrich.de
Fenster, Schreinerarbeiten:
Tischlerei Berg
www.tischlerei-berg.de
Bodenbelag (Spachtelboden):
Köhne Floor Systems
www.parkettde.de
Bodenbelag (Parkett):
Parkett Dietrich Köln
www.parkett-dietrich.de
Sonnenschutz:
Rollladen-u. Jalousiebaumeister Michael Lintz
www.lintz-sonnenschutz.de
Metallbauarbeiten (Carport):
Laufenberg Metallbau
www.laufenberg-metallbau.de
Metallbauarbeiten (Treppe):
Walter Kellermann
www.walterkellermann.de
Verglasung:
Saint-Gobain Glassolutions Nord
www.glassolutions.de
Malerei:
Raumgestaltung Haybach
Telefon: 02255 959989
Elektro:
Hilger Elektrotechnik
www.elektrotechnik-hilger.de
HLS:
Fa. Sessner
www.hs-sessner.de
Fotos:
Detlef Podehl