In der Mitte ein Licht
Quadrat und Kreis treffen in dieser Villa auf weitere geometrische Formen
Das Naturschutzgebiet Königsforst kennen vogelkundlich interessierte Menschen vor allem wegen des hier heimischen Mittelspechts. Aber auch andere selten gewordene Vogelarten wie Rotmilan, Baumfalke, Wespenbussard oder Eisvogel können die zahlreichen Besucher:innen aus den umliegenden Städten entdecken, die hier Erholung suchen. Im Westen, wo das Siedlungsgebiet von Köln an den Wald anschließt und die Natur in Wohnbebauung übergeht, hat der Architekt Kai Büder und sein Team für eine Familie ein neues Zuhause erschaffen. Ein Rückzugsort ins Private sollte es sein und vor allem alltagstauglich. Im Wesentlichen auf die geometrischen Formen Quadrat, Kreis und Pyramide reduziert, setzt das Haus einen Kontrapunkt zur angrenzenden Natur.
Prägend für den zweigeschossigen Klinkerbau ist seine Fassade aus hellen Wasserstrichziegel einer Münsteraner Klinkermanufaktur. In das lebhafte Muster der Oberflächen bringen die gleichförmigen Fensterflächen Ruhe. Sie bauen eine Symmetrie auf, die mit Vorbauten über dem Eingang und der Terrasse zum Garten gebrochen wird. Hier entstehen überdachte Bereiche auf beiden Ebenen und der quadratische Grundriss wird durch die Öffnungen nach außen aufgebrochen. Durch die grünen Inseln, die sich in der mit Dietfurter Kalkstein belegten Terrasse öffnen, deutet sich zart der Übergang in die Natur und das nahegelegene Naturschutzgebiet an.
Im flach geneigten Zeltdach verbergen sich gleich mehrere Überraschungen. Flächenbündig verlegte Photovoltaikfelder produzieren den Strom, den unter anderem die Wärmepumpe benötigt. Sie ist Teil der Hybridheizung und wird durch einen Kaminofen ergänzt, der wohlige Wärme spendet und zugleich Blickfang im Wohnraum ist. Durch eine Glaspyramide in der Mitte des Daches fällt Tageslicht ins Haus, das durch eine zylindrische Öffnung in der Zwischendecke bis ins Erdgeschoss dringt. Damit wird das Zentrum des Hauses zusätzlich betont, um das herum sich auf beiden Etagen die Wohnräume gruppieren. Betont wird durch dieses Oberlicht auch das zentrale Entree, das im Erdgeschoss unter der Lichtkuppel liegt und damit den Außenraum ins Zentrum des Hauses holt. Das Licht verbindet den Kern in der Vertikalen, während die großen Fensterflächen vor allem zum Garten hin den Blick öffnen. In Richtung Westen fällt der Blick aus jeder Etage auf das angrenzende Naturschutzgebiet, das von den umgebenden Wohnsiedlungen wie ein Gürtel umschlossen wird und seine Ruhe tief zwischen die Häuserschluchten ausstrahlt.
www.bueder-menzel.de
Wohnfläche: 250 m²
Grundstücksgröße: 950 m²
Bauzeit: 15 Monate
Bauweise: Massivbauweise
Energiekonzept: Photovoltaikanlage, Hybridheizung, kontrollierte Wohnraumlüftung, Wärmepumpe und Kaminofen
Fotos:
Stefan Schilling
www.stefan-schilling.de
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 04|22)
Architekten:
Büder + Menzel Architekten
www.bueder-menzel.de
Statik, Wärmeschutz:
IC Dietmar Ammen
www.ic-ammen.de
Außenanlagen:
gartenplus
www.gartenplus.com
Dachdackerei/Zimmerei:
Hennrichs Bedachungen
www.bedachungen-hennrichs.de
Klinker:
Janinhoff
www.janinhoff.de
Fensterbau:
Combüchen & Sohn
www.combuechen.com
Fenster:
Schüco
www.schueco.com
Schlosserei:
Martin Blau & Sohn
www.martin-blau.de
Glasgeländer (außen):
Glas & Solutions
www.glas-solutions.de
Toranlage:
Obladen Metallbau
www.metallbau-obladen.de
Estricharbeiten:
A.W. Gallhöfer
www.gallhoefer.com
Parkett:
Bembé Parkett
www.bembe.de
Malerarbeiten:
Lienenlücke Reinsch Plus
www.lrplus.de
Elektro:
Junge
www.junge-elektrotechnik.de
Außenanlagen:
Gartenhof Küsters
www.gartenhof-kuesters.de
Innentüren:
Herholz
www.herholz.de
Heizkörper:
Bosch
www.bosch.de
Sanitärkeramik:
Keramag
www.geberit.de
Armaturen:
Viega
www.viega.de
Schalter:
Merten
www.merten.de