Giebelhäuser mit Grünanschluss
Das Mönchhofquartier in Sürth verbindet Ortsbezug mit ökologischem Bewusstsein
Gut natur- und stadtnah wohnen lässt es sich in Sürth. Ausgedehnte Grünflächen samt der fußläufigen Rheinuferpromenade, Straßen mit Geschäften und vielfältiger Gastronomie und eine hervorragende Verkehrsanbindung tragen zur Attraktivität des südlichen Stadtteils bei. Das von dem Kölner Büro Format Architektur entworfene und realisierte Mönchhofquartier bildet inmitten dieses Kontextes ein eigenständiges städtebauliches Ensemble. Die Gruppierung der insgesamt sechzehn Giebelhäuser basiert auf einem städtischen Bebauungsplan von 1994. Anders als vorgegeben, konnte die Ausrichtung der Hausgiebel abweichend axial ausgeführt werden. Die Ziergiebel, die über die Dachkante hinaus ragen, unterstreichen dabei das schlanke Erscheinungsbild der Häuser. Im Sinne traditioneller Giebelverzierungen wurden vom Kölner Künstler Jörg Wagner „skalenoederförmige Gebilde“ gefertigt. Die polyederartig geformten Ornamente aus Weissbeton wurden als Kunst am Bau am Giebel angebracht.
Das Gesamterscheinungsbild wird durch die Reihung der Giebeldreiecke und die regelmäßige Anordnung der Erker stark geprägt. In seiner Architektursprache bezieht sich das Ensemble dabei auf die Architektur des benachbarten namensgebenden Mönchhofes und die traditionellen Sürther Fischerhäuser. Der Mönchhof diente ehemals als Wohn- und Verwaltungshaus einer Klosteranlage, die später zu einem privaten Gutshof umgewandelt wurde. Er wird heute als Mehrgenerationenwohnanlage vom Eigentümer genutzt. Zwischen den linear an der Kölnstraße angeordneten Häusern und dem kreisförmig angeordneten Rondell befindet sich ein Landschaftsschutzgebiet, das als Parkanlage mit Spielplatz ausgebaut wird.
Die Häuser wurden alle mit Terrassen und Gartenflächen ausgestattet. Ihr großzügiger Zuschnitt gibt genügend Entfaltungsspielraum für individuelle Lebensvorstellungen: Jedes Haus umfasst fünf Zimmer mit Küche, jeweils zwei Bädern und einem Gäste WC sowei eine Garage. Aus ökologischen Überlegungen heraus wurden die Häuser im Mönchhofquartier in einem einschaligen Mauerwerk aus hochisolierenden Wärmedämmziegeln errichtet. Die lediglich 36,5 cm starken Außenfassaden wurden mit einem hochwertigen, zweilagigen Vollputz versehen – auf ein vorgesetztes Wärmedämmverbundsystem konnte dabei komplett verzichtet werden. Auch bei der Dachdeckung kommt der Werkstoff Ziegel als Frankfurter Dachpfanne zum Einsatz. Die ressourcensparende Haustechnik mit geringem Energieverbrauch basiert auf dem Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe als Heizungsanlage. Darüber hinaus verfügen die Häuser über eine deckenintegrierte kontrollierte Wohnraumlüftung mit effizienter Wärmerückgewinnung.
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