Bühne für Licht und Schatten
Wohnhaus am Hang für eine Familie mit zwei zueinander versetzten Baukörpern
Sich die Topografie zu eigen machen – so könnte man das Hauskonzept auf 185 m² Wohnfläche mit zwei ebenerdig gelegenen Geschossen von dem Büro Grosche Burgmer Architekten beschreiben. Von der Straße aus betritt man eine Galerie mit Zugang zu den Individualräumen für die Eltern und Kinder sowie einen Bereich zum Arbeiten. Diese Räume sind eher introvertiert und geschützt konzipiert. Das untere Geschoss orientiert sich mit seinem offenen Wohnbereich zur Landschaft mit Weitblick in die bergische Umgebung. Eine Stahltreppe mit offenen Trittstufen aus Holz verbindet die Ebenen miteinander. Deren filigranes Geländer findet seine Entsprechung an der Galerie.
Die zwei zueinander versetzten Baukörper fassen talseitig zum einen die Terrasse als in das Raumkonzept integrierten Freiraum. Hierbei verbinden raumhohe verglaste Schiebelemente innen und außen. Zum anderen bildet der Versatz einen eindeutigen Eingangsbereich am hangseitigen oberen Geschoss aus. Die geringe Baukörpertiefe der beiden Hälften ermöglicht zudem eine optimale natürliche Belichtung. Im Innenraum wird der Gebäudeversatz in Form unterschiedlicher Raumhöhen erlebbar: Der Essbereich bekam Luft nach oben und verbindet die beiden Geschosse. In den Kinderzimmern wurden im Dachraum erhöhte Schlafemporen möglich. Helle, homogen gestaltete Wand- und Deckenflächen bieten die Bühne für das Licht- und Schattenspiel über die großformatigen Fenster im Dach und der Fassade. Holz wurde als natürlicher, warmer Baustoff für taktile Oberflächen wie Böden, Abdeckungen und Fensterprofile eingesetzt.
Der Hybridbau besteht aus dem massiven Hanggeschoss in Stahlbetonbauweise und dem oberen Geschoss und der Dachkonstruktion in vorgefertigter Holzbauweise. Der Massivbau dient als Speichermasse zur Temperaturregelung im Sommer, der Holzbau schafft optimales Raumklima durch einen ökologischen und nachhaltigen Baustoff. Ein holzverkleideter Carport mit zwei Stellplätzen und Lagerraum ergänzt das Wohnhaus. Integriert ist der Zugang über einige Stufen in den bewusst reduziert gestalteten Garten mit einer Natursteinmauer.
Das Konzept ruhiger homogener Flächen im Innenraum wird scheinbar nahtlos an der Fassade weitergeführt. Die feine farbige Abstufung zwischen den beiden Geschossen wird ergänzt durch die holzgerahmten Fenster mit teils vertikalen hölzernen Lamellen als Sonnen- und Lichtschutz.
www.gba-architekten.de
Fotos:
Natalie Bothur
www.nataliebothur.de
Grosche Burgmer Architekten