Architektur
Artikel
Kategorie
Sie können noch Themenbereiche dazu wählen
Themen
Interior
Artikel
Kategorie
Sie können noch Themenbereiche dazu wählen
Themen
Garten
Artikel
Themen
Kategorie
Sie können noch Themenbereiche dazu wählen
Spezial
Artikel
Kategorie
Sie können noch Themenbereiche dazu wählen

Anbau von oben und unten

Aus zweieinhalb werden vier Vollgeschosse

Ein Reihenhaus in Köln, neue Bauherren und die Frage, was sich aus dem Haus machen ließe. Schon... mehr

Ein Reihenhaus in Köln, neue Bauherren und die Frage, was sich aus dem Haus machen ließe. Schon bei der ersten Besichtigung des Objekts erkannte der Architekt, dass im städtebaulichen Kontext die Möglichkeit bestand, das alte Dachgestühl abzutragen und durch ein neues Geschoss zu ersetzen. Daraus ergab sich das Konzept der „aufgesattelten Kiste“.

Zusätzlich zur Aufstockung wurde das Gebäude untergraben und aus einem Untergeschoss eine komplette Büroetage geschaffen, die mit separatem Eingang über einen Innenhof erschlossen wird. Auf diese Weise konnte aus einem zweigeschossigen Altbau ein Gebäude mit vier gut nutzbaren Vollgeschossen gemacht werden, wobei die Gliederung der einzelnen Geschosse dem Bedarf der Nutzer entspricht: Während im tiefer gegrabenen Untergeschoss ein Büro für vier bis sechs Mitarbeiter installiert wurde, blieb das Erdgeschoss dem Küchen- und Wohnbereich mit einem abgetrennten Raum für gelegentliche häusliche Arbeiten vorbehalten. Nach dem ersten Obergeschoss, das für die Kinder und die Au-pair-Betreuung reserviert ist, folgt im Obergeschoss das vollständig ausgestattete Loft, in dem das elterliche Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und Bad untergebracht sind. Dank großer Schiebe­türen lässt sich das Loft komplett zum Dachgarten hin öffnen. Dabei bietet die gläserne, aus industriellem Glas gefertigte Erschließung durch ihre frei strahlenden Leuchtstoffröhren im Inneren nachts eine Art „Laterne“ für die Dachterrasse. Sämtliche Eingriffe in den Bestand erfolgten zeitgemäß und nach intensiver Auseinandersetzung mit der alten Substanz. Viele Möbel wie Küchenmöbel und Schrankelemente sind Eigenentwürfe, die von Fachfirmen gefertigt wurden. Auch die Bäder beruhen auf Entwürfen der Architekten. Dabei wurden die Waschtische und die Badewanne, die aus gegossenem Werkstein bestehen, pro Geschoss in unterschiedlicher Farbmischung angefertigt.

Leitideen des Entwurfs waren Offenheit und Transparenz. Es sollte mehr Licht in das Gebäude gebracht und zugleich eine harmonische Verbindung von alter und neuer Bausubstanz geschaffen werden. Dabei wurden ausschließlich echte Materialien verwendet, die altern dürfen und mit ihrer Patina das Zeitliche erlebbar machen. Der Entwurf fügt sich ein und fällt doch auf, da das Reihenhaus durch das zusätzliche gläserne Stockwerk auch von außen sichtbar modernisiert wurde, ohne dabei jedoch den städtebaulichen Kontext außer Acht zu lassen. Einschnitte werden spürbar, indem sich das Loft gegen den Altbau abhebt und Raum gegen Zimmer gesetzt wurde. Um die Gegensätze auch atmosphärisch wieder einzufangen, kommen entsprechende Materialien zum Einsatz: Holz trifft auf Beton, Dielen berühren Industrieestrich, Mattglas fügt sich ins Mauerwerk und Stahl ruht auf Ziegelsteinen.

Badewanne und Waschtisch im Obergeschoss sind aus Beton gegossen und hatten rechtzeitig auf der Baustelle zu sein um bei geöffnetem Dach mit dem Kran installiert werden zu können.

www.raiserlopes.com

Architekten Raiser Lopes www.raiserlopes.com Fotos Florian Holzherr... mehr

Architekten

Raiser Lopes
www.raiserlopes.com

Fotos

Florian Holzherr
www.architekturfoto.net