125 x 35 Meter
In der ehemaligen Produktionshalle 17 auf dem Clouth-Gelände wird ab jetzt gewohnt
Die Entwicklung des Clouth-Quartiers ist in aller Munde. Dort, wo einst Franz Clouth seine Rheinische Gummiwarenfabrik gründete und das Unternehmen fast 140 Jahre Industriegeschichte schrieb, bevor die Produktion 2005 stillgelegt wurde, entsteht ein neues Quartier mit einer gemischten Nutzung aus Wohnungen, Gewerbe und Gastronomie. Die Besonderheit: Erhaltenswerte, vorgefundene Strukturen, Fassadenabschnitte, denkmalgeschützte Hallen und der historische Eingangsbereich werden mit in die Neuplanung integriert und auch in Zukunft lebendig gehalten.
Herzstück des 14,5 ha großen Quartiers ist die denkmalgeschützte Halle 17. Die 125 m lange und 35 m breite ehemalige Produktionshalle in schönster Backsteinarchitektur ist ein Relikt der rheinischen Industriekultur des 19. Jahrhunderts. In einem Investoren- und Architektenwettbewerb, ausgelobt durch die Stadtentwicklungsgesellschaft moderne stadt, konnte sich das Nutzungskonzept der Instone Real Estate mit dem Kölner Architekturbüro Jürgensen & Jürgensen Architekten durchsetzen. Nach gut drei Jahren Planungs- und Bauzeit erstrahlt die Halle 17 nun im neuen Glanz und mit neuer Nutzung: Realisiert wurde ein flexibles Konzept aus Wohnungen, gewerblichen Nutzungen und Gastronomie – die denkmalgeschützte Ziegelfassade sowie Teile der historischen Stahlfachwerkkonstruktion blieben erhalten.
Insgesamt sind 47 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten entstanden, die über eine offene Magistrale und frei eingestellte Erschließungstreppen samt Aufzugsanlagen erschlossen werden. Über zwei offene Durchgänge wird die Halle 17 mit den umgebenden Straßen sowie dem vorgelagerten Luftschiff-Platz vernetzt; gleichzeitig gliedern die Durchgänge den monumentalen Baukörper in seinem Innern in sechs Gebäudesegmente. Während im nördlichen Gebäudeabschnitt eine Spielewerkstatt für Kinder, Gastronomie und Geschosswohnungen untergebracht sind, überwiegen in den anderen Segmenten Maisonette-Wohnungen, von denen einige Wohnen und Arbeiten auf mehreren Geschossebenen ermöglichen. Die hohe Aufenthaltsqualität, die von Ruhe und Großzügigkeit geprägt ist, erleben die Bewohner und Besucher auch im Innenhof der dreistöckigen Gebäudehalle. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Landschaftsarchitekturbüro Lill + Sparla entstand ein formal reduzierter, begrünter Hof, der den Bewohnern als Ort der Begegnung und des Zusammenlebens dienen soll.
www.juergensen-architekten.de
Architekten:
Jürgensen & Jürgensen Architekten
www.juergensen-architekten.de
Garten- und Landschaftsarchitekten:
Lill + Sparla
www.lill-sparla.de
Fotos:
Jörg Hempel
www.joerg-hempel.com