Zeitgemäss interpretiert
Eine subtile Neugestaltung der Fassade wertet Bestandsgebäude auf
Entlang der Straße Vorsetzen sind einige Bauten neu entstanden. Die Qualität der Fassade des Gebäudes aus den 1980er-Jahren an der Ecke Rambachstraße fiel gestalterisch stark ab und war auch aus bauphysikalischer Sicht nicht mehr zeitgemäß. Der Architekt Florian Fischötter bezieht Struktur und positive Aspekte der Bestandsfassade in die Gestaltung der neuen Fassade ein, um das vorhandene Gebäude nicht mit einer fremden Entwurfsidee zu überlagern.
Die gliedernde Erkerstruktur bleibt, wird jedoch wesentlich verändert. Sie wirkt jetzt als zusammenhängendes Volumen und nicht mehr in vertikale und horizontale Elemente gegliedert. Drei Abschnitte sind bis in das siebte und achte Obergeschoss verlängert, um die Dachgeschosse gestalterisch in den Gesamtbaukörper einzubeziehen und eine städtebauliche Betonung der Ecksituation zu erzielen. Die Asymmetrie der Erkerausbildung gibt dem Gebäude die hier nötige Präsenz. Die neue Pfosten-Riegel-Konstruktion fasst beide Geschosse der Sockelzone gestalterisch zusammen. Die Betonbrüstung im ersten Obergeschoss wurde zurückgebaut. Der jetzt zweigeschossige Haupteingang mit auskragendem Vordach ist repräsentativ. Die fünf Fensterachsen jedes Erkers werden zu einer mit umlaufendem Aluminiumrahmen und Prallscheibe zusammengefassten „Fensteröffnung“, um eine zu starke vertikale Rasterung der Fassade zu vermeiden. Die Prallscheibe dient als Schallschutz und schützt den Raffstore-Sonnenschutz vor starken Winden. Die Bestandsbrüstungen wurden um 40 cm in der Höhe reduziert, um eine bessere Belichtung und ein eleganteres Gesamterscheinungsbild zu erreichen. Die neue Rahmenstruktur der Staffelgeschossfassade aus Verbundfenstern und bündigen Aluminiumblechen steht im bewussten Kontrast zur Hauptfassade.
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