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Wie Container im Hafen

Innovative Holzbauweise, herausragende Architektur und mutige Investoren setzen ein Zeichen

Das sogenannte Woodie ist das (derzeit) weltweit größte Wohnbauprojekt in Holz-Modulbauweise und... mehr

Das sogenannte Woodie ist das (derzeit) weltweit größte Wohnbauprojekt in Holz-Modulbauweise und bietet Mikroapartments für 371 Studierende. Als Teil der Neuen Mitte Wilhelmsburg knüpft es an den experimentellen Charakter der IBA Hamburg an und verschreibt sich den Grundsätzen des „Universal Designs“: Nachhaltig, einfach, inklusiv. Mit seiner kammartigen Struktur bindet sich das Woodie, das vom Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton entwickelt wurde, in den kleinteiligeren Maßstab seiner Umgebung ein und schreibt die städtebauliche Figur des benachbarten Behördenbaus entlang der vielgenutzten Fußweg- und Fahrradverbindung fort.

Nutzung und Funktionsverteilung des Wohnheims sind von außen deutlich ablesbar. Die tragende Sockelkonstruktion im Erdgeschoss nimmt die Lasten der Holzcontaineretagen auf und die Treppenhäuser dienen der Aussteifung. Beide Elemente sind in konventioneller Stahlbetonbauweise mit einer zweiten Schale aus Sichtbeton ausgeführt. So bildet das Erdgeschoss einen Betontisch, auf dem sich die 371 Wohnmodule aus Holz zu fünf bzw. sechs Obergeschossen stapeln. Die verschiedenen Baustoffe sind von außen am Haus klar erkennbar. Unterhalb der Tischauskragung befinden sich zusätzliche vollverglaste Räume, die mit gemeinschaftlichen und gastronomischen Nutzungen kommunikativen Zwecken dienen und den öffentlichen Raum beleben. Das Luftgeschoss zwischen den Kernen bietet Platz für 400 überdachte Fahrradstellplätze.

Die 20 m² großen Apartments sind komplett ausgestattet mit Küche, Bad, Bett, Schreibtisch und Schrank, wurden inklusive aller Einbauten aus Vollholz vorgefertigt und sind modulartig wie Container im Hafen neben- und übereinander gestapelt. Mit Ausnahme des Bodens aus Naturkautschuk sind auch alle Oberflächen innen aus Holz. Sie schaffen ein angenehmes und gesundes Raumklima für die Bewohner. Die hinterlüftete Vorhangfassade ist ebenfalls vorgefertigt und besteht aus vorvergrauter Lärche, die eine natürliche schützende Patina bildet. Durch den sehr hohen Grad der Vorfertigung und die Serienproduktion war es möglich, die Bauzeit drastisch zu verkürzen und gleichzeitig eine sehr hohe Qualität im Ausbau zu erreichen.

Mit den im Brandschutznachweis genehmigten Abweichungen für die Ausbildung der tragenden Wände, Decken und der Fassaden in Holz wurde in Hamburg ein Präzedenzfall geschaffen, der eine generelle Änderung in der Landesbauordnung auf den Weg gebracht hat. So ist Hamburg das zweite Bundesland, in dem Gebäude bis zu 22 m Höhe in Holzbauweise errichtet werden dürfen.

Das Woodie ist mit dem Hamburger Wohnbaupreis 2017 ausgezeichnet worden. Die Jury urteilte: „Die nach dem Prinzip des Universal Designs entwickelte Struktur erlaubt eine flexible Erweiterung oder Verkleinerung der Wohnflächen und kann so auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Hier verbindet sich serielles, modulares Bauen aus dem nachhaltigen Material Holz mit hervorragender Architektur und moderaten Baukosten. Das Projekt zeigt, dass Qualität in Konzeption, Entwurf und Ausführung keine Utopie ist, sondern eine neue Entwicklungsstufe im seriellen Wohnungsbau erreicht hat.“

www.sauerbruchhutton.de

Architekten: Architekturbüro Sauerbruch Hutton www.sauerbruchhutton.de mehr

Architekten:

Architekturbüro Sauerbruch Hutton
www.sauerbruchhutton.de

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