Von oben nach unten gebaut
Finnlandhaus bleibt durch denkmalgerechte Sanierung Stilikone
Das unter Denkmalschutz stehende Finnlandhaus an der Esplanade wurde 1966 für das finnische Generalkonsulat und die Fluggesellschaft Finnair erbaut. Es wurde schnell zu einer Stilikone und aufgrund seiner innovativen Hängekonstruktion viel beachtet. Das Gebäude wurde nach Plänen von Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg errichtet, ihr bis heute bestehendes Büro HPP mit Hauptsitz in Düsseldorf hat jetzt auch die vollständige Sanierung für den Bauherrn Dieter Becken durchgeführt.
Die Konstruktion war zur Bauzeit einzigartig und den beengenden Baufluchtlinien geschuldet, die einen Büroturm mit den geplanten Abmessungen auf dem Baugelände nicht zuließen. Von oben herab wurden deshalb die einzelnen Geschosse nacheinander entlang des tragenden Kerns eingefügt. Sie hängen damit frei über dem an die Baulinie zurückgezogenen Erdgeschoss, das als raumhoch verglaster, flacher Pavillon als Stahlkonstruktion einen großzügigen und stützenfreien Raum bietet. Während die zwölf Obergeschosse als Bürofläche genutzt werden, dient er als Foyer und Einzelhandelsfläche. Bei der Sanierung wurde das Hochhaus bis auf den Rohbau zurückgebaut und den heutigen Anforderungen entsprechend energetisch, haustechnisch und baulich optimiert. Das historische Tragsystem wurde dabei nicht verändert. Ziel der Revitalisierung war es, das Gebäude insbesondere in Bezug auf Denkmalschutz, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit möglichst nach originalem Erscheinungsbild wiederentstehen zu lassen. Unter Berücksichtigung aktueller technischer sowie energetischer Voraussetzungen wurde auch der Originalzustand der Fassade von 1966 wiederhergestellt. Die Außenwirkung des Gebäudes als „moderner Klassiker“ wird damit neu belebt und auch in Zukunft als charakteristisches Werk vergangener Zeiten sprechen.
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