Lichte Villa am Alsterlauf
Innen und außen fein abgestimmt
Diese Villa für eine Hamburger Familie liegt auf einem Grundstück am Alsterlauf, welches durch einen schönen alten Baumbestand geprägt ist. Die traditionelle Backsteinarchitektur Hamburgs wurde im Entwurf des Gebäudes vom Architekten Matthias Mecklenburg aufgenommen und modern interpretiert. Als Fassadenmaterial wählte er bewusst einen lichten, sandfarbenen Ziegel als Kontrast zum vorherrschenden dunkelroten Klinker in der Nachbarschaft. Die spannungsvolle Kubatur der Villa reagiert auf alle Himmelsrichtungen mit einer unterschiedlichen Fassadengestaltung. Der L- förmige Baukörper orientiert sich grundsätzlich zum Fluss, mit seinen skulpturalen Einschnitten und Auskragungen weist er im Nordosten und zum öffentlichen Bereich der Straße im Nordwesten eher geschlossene Fassaden auf, während er sich im Süden ganz zum Garten hin öffnet.
Die Erschließung der Villa erfolgt von Nordwesten. Durch eine gemauerte Toranlage mit großflächigen Stahlflügeltoren gelangt der Besucher über die Kiesauffahrt zum Hauseingang. Die Garage mit ihrem 5 m breiten Eichenholztor ist Teil des Gebäudes, durch sie gelangen die Bewohner direkt in den Wirtschaftstrakt des Hauses. Durch die raumhohe Hauseingangstür – ebenfalls aus Eichenholz – betritt der Besucher die Villa. Die Eingangshalle besteht aus dem Treppenhaus und einem Atrium, welches geschickt Licht in alle Flurbereiche führt und geschossübergreifende Blickbeziehungen im Haus sowie weite Ausblicke in den Garten und zum Alsterufer ermöglicht.
Raumhohe Schiebetüren entlang der fließenden Raumfolge von Eingangshalle, Küche, Essbereich und Lounge inszenieren großzügige Aussichten ins Grüne. Die Anordnung der Räume, insbesondere im Erdgeschoss, reagiert bewusst auf die herrliche Lage des Grundstücks. Küche und Esszimmer sind nach Osten und Süden orientiert. Der Kamin im Esszimmer ist in die Küchenzeile integriert. Das Wohnzimmer ist nach Süden und Westen ausgerichtet, so können die Bewohner an einem Tag den kompletten Sonnenverlauf in den verschiedenen Räumen durchleben.
Im Obergeschoss sind die Räume in einen Eltern- und einen Kindertrakt aufgeteilt. Verbindendes Element ist das Atrium mit seiner Brücke, die seitlich eine verglaste Brüstung erhalten hat. Der Flur ist hier mehr als nur Durchgang. Eine gemütliche Sofaecke, die in einer räumlich angepassten Schrankwand integriert ist, dient den Kindern als erweitertes Spiel- und Medienzimmer. Der großzügige Elternbereich ist durch eine raumhohe Schiebetür vom Flur abgetrennt. Die offene Ankleide mit maßgefertigten Schränken liegt dem Elternbad gegenüber. Das Elternschlafzimmer orientiert sich nach Südosten mit Blick auf die Alster und die 300 Jahre alte Eiche. Ein vom Fluss aus nicht einsehbarer Balkon ermöglicht hier einen spektakulären Ausblick. Eltern- und Kinderbad verfügen über eine hochwertige Ausstattung mit bodengleichen Duschnischen und handgefertigten Waschtischen aus hellem Naturstein und Eichenholz.
Im Keller beziehungsweise Souterrain befinden sich die Technik- und Abstellräume sowie ein weiterer Wohntrakt mit Gästezimmer, Bad und eigenem Eingang. Hier ist auch der Wellnessbereich mit Sauna und Austritt zu einem kleinen Innenhof mit Treppenanlage zur Alster untergebracht. Die bewusste Auswahl natürlicher Materialien wie Holz und Stein beim Bodenbelag und den Arbeitsplatten schafft einen sehr warmen und wohnlichen Charakter. Die Einbaumöbel sind handgefertigt aus lackiertem MDF und Eichenholzfurnier. Gartengestaltung und Lichtkonzept stimmte der Architekt auf den kubischen Baukörper ab. Klar abgegrenzte Flächen aus Betonplatten, Rasen- und Kiesflächen schaffen ein ruhiges Erscheinungsbild. Die Holzterrassen sind je nach Himmelsrichtung und entsprechendem Sonnenstand um das Haus angeordnet.
www.architektmecklenburg.de
Architekt:
Matthias Mecklenburg
www.architektmecklenburg.de
Bauunternehmen:
Hamburger Grundstückskontor HGK
www.hgk-hamburg.de
Küche:
Küchen Rosenowski
www.rosenowski.de
Gartenbau:
Thorsten Beißwenger, Hamburg
Fotos:
Dominik Reipka
www.reipka.de