Kreativ und neugierig
Individuelle Arbeitsräume spiegeln den Geist des Unternehmens wider
Die sanierten Schanzenhöfe an der Lagerstraße sind aus den ehemaligen Viehversandhallen des benachbarten Schlachthofs hervorgegangen, die dort heute ansässige Gastronomie und bunte Vielfalt der Gewerbetreibenden macht ihren Charme aus. Deli Creative Collective, ein Studio für digitale Bewegtbildkreationen, wollte dort einziehen und beauftragte Ole Grönwoldt Spatial Design damit, die neuen Firmenräume zu gestalten.
Schnell war klar, dass die vorgefundene, eher kühle Innenarchitektur sicherlich ihrer vorherigen Bestimmung entsprach, aber nur wenig mit Stil und Selbstverständnis des neuen Mieters zu tun hatte. Ole Grönwoldt und sein Team wollten Büroräume erschaffen, die eine Identifikation der gesamten Belegschaft mit dem Ort ermöglichen sollte. Sie mussten etwas entwerfen, das über die pure Funktionalität weit hinaus ging. Sie wollten den Geist von Deli Creative Collective einziehen lassen.
Die Idee war eine Art dauerhafte Werkstatt, die den immer neugierigen Charakter des Studios bereichert. Das Vorhandene, ein großes, hohes, Fläche strukturierendes Raum-in-Raum-Konzept, wurde teilweise übernommen, aber auch ergänzt und überarbeitet. Um den auf die besonderen Firmenbedürfnisse abgestimmten Raumnutzungen gerecht zu werden, wurden Kuben verlegt, abgerissen, zusammengelegt, neu gebaut, mit Fenstern versehen oder blickdicht gestaltet. So entstand ein Wechsel von gemütlichen, wohnlichen Sitzecken und modernsten Technikräumen. Die Dachflächen der Kuben werden bespielt, hier finden sich Trompe-l’œil-Malereien, Strand-Szenen inklusive Sand oder Kräutergärten auf Pflanzenetageren aus den 1950er-Jahren.
Wichtigstes Element des Designkonzepts ist aber die Farbgestaltung. Ein Malermeister hat anhand von kleinen exemplarischen Farbmodellen insgesamt 14 verschiedene Farben angemischt, die in einem präzisen Rhythmus von Fläche und vertikalen 12 cm breiten Streifen auf die einzelnen Wände verteilt wurden. Ein echtes Highlight ist das Tonstudio. Das Ziel war, aus dem technisch Nötigen etwas ästhetisch Wertvolles zu schaffen. So wurden die notwendigen Formen um den Schall zu absorbieren und reflektieren nicht versteckt, sondern bewusst als Gestaltungskonzept eingesetzt. Der Präsentations- und Farbbestimmungsraum ist ebenfalls über seine eigentliche Funktion hinaus inszeniert worden, als klassischer Kinosaal mit ikonischen Lounge-Sesseln der 1950er-Jahre. Mit der Verknüpfung von Kunst und Handwerk entstand in diesen Räumlichkeiten eine ganz besondere Arbeitswelt.
www.olegroenwoldt.de
www.deli.hamburg