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Farbe wirkt

Im Hotel Wedina wurden innen und außen Le Corbusier-Farben eingesetzt

Das einzigartige Hotel Wedina liegt zwischen Langer Reihe und Außenalster in St. Georg. Berühmte... mehr

Das einzigartige Hotel Wedina liegt zwischen Langer Reihe und Außenalster in St. Georg. Berühmte Autoren wie Martin Walser oder Henning Mankell verweilen hier, halten Lesungen und hinterlassen ihre Werke mit persönlicher Widmung, welche als Bezahlung „verrechnet“ werden. Baulich ist das Hotel auf fünf Gebäude rund um die Gurlittstraße verteilt. Im stark renovierungsbedürftigen Haupthaus sind Zimmer, Rezeption, Frühstücksräume und weitere funktionale Bereiche untergebracht. Nachdem ein gewünschter Neubau baurechtlich nicht möglich war, führte der Architekt Dirk Michel eine umfassende Sanierung durch, die das besondere Flair des Individuellen und Eigenwilligen fortschreibt und betont.

Er setzte dabei entschieden auf das Thema Farbe und wählte Fassaden- und Innenfarben der Firma Keim, die auf die „Polychromie architecturale“ zurückgehen. Le Corbusier entwickelte 1931 die erste Farbpalette bestehend aus 43 architekturbezogenen Farben in zwölf Stimmungen und ergänzte die Palette 1959 durch 20 weitere tiefe, dynamische Farbtöne. Alle 63 Töne lassen sich beliebig harmonisch kombinieren. Diese Mineralfarben verwenden das transparente Bindemittel Wasserglas, die Lichtstrahlen können so ungehindert auf die Pigmente treffen. Dadurch entsteht ein besonders intensiver Farbeindruck, wie er mit Dispersionsfarben mit ihren milchigen Bindemitteln nicht möglich ist. Durch den Einsatz anorganischer Pigmente sind die Mineralfarben zudem außerordentlich lichtecht.

Die Fassade präsentiert sich jetzt in zwei leuchtenden Rottönen. Im Zuge der Modernisierung wurde auf Wunsch des Denkmalschutzamtes auch die historische Parzellenstruktur mit ihrem Rhythmus aus gleich breiten Einzelhäusern mit je drei Fensterachsen wieder stärker ablesbar gemacht. Die zwei unterschiedlichen Farbtöne vermitteln dies, die Zusammengehörigkeit zeigt sich durch die zwei Nuancen von Rot. Durch die jeweils leicht hervorstehenden Faschen und Zargen der Fenster gewinnt die Fassade an Plastizität, ein lebendiges Spiel von Licht und Schatten entsteht.

Auch das Innere hat sich stark verändert. Die Zimmer sind wegen des verwinkelten Altbaus immer ein bisschen anders und jedes hat eine andere Farbe aus der Palette Le Corbusiers. Auf der Beletage und in Zimmern mit großzügiger Höhe finden sich dunklere Töne, stets satte, kraftvolle Töne wie Rubinrot oder Sonnenblumengelb. Nur wenige kleinere Zimmer sind in zarteren Nuancen wie einem beigegrauen Umbra gestrichen. Jede Farbe bedeckt Wände und Verkleidungen und prägt so den Raumeindruck maßgeblich. Das Interieur zeichnet sich durch äußerste formale Zurückhaltung aus. Die Möblierung ist puristisch, fast alle Oberflächen bestehen aus nur einem Material: Eichenholz. Die fugenlosen Wände in den Duschen glänzen in silbriger oder goldener Farbigkeit. Die Erschließungszonen sind in neutralem Grau gehalten. Lediglich im Treppenhaus findet sich bei den Zimmertüren zwischen Rahmen und Wandfläche eine extrabreite Fuge, die in der Farbe des dahinterliegenden Zimmers gestrichen ist – quasi als kleiner Vorgeschmack.

www.hotelwedina.de
www.architektur-michel.de
www.polychro.de
www.keim.com

Architekten: Dirk Michel www.architektur-michel.de mehr
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