Behutsam eingefügt
Architektur und Energieeffizienz im Einklang mit der Natur
Dieses Einfamilienhaus ist das erste zertifizierte Passivhaus in Dänemark und liegt in der Kleinstadt Ebeltoft an der Ostseeküste. Es besticht durch seine kompakte Figur und klaren Linien und fügt sich harmonisch in die Natur ein, die durch die reizvollen Kontraste der niedrigen Horizonte und den hohen Kiefern geprägt ist. Entworfen hat es Olav Langenkamp, der als zertifizierter Passivhaus-Architekt mittlerweile eine Reihe von Gebäuden im Passivhausstandard errichtet hat. Dieses schlichte und hochmoderne Haus wurde aus vorgefertigten Elementen als ein eingeschossiges Volumen geplant, bei dem die Garage, der Windfang und der Technikraum Teil des Gesamtvolumens sind, jedoch nicht in die thermische Hülle des Gebäudes integriert worden sind. Die minimalistische Architektursprache ist eine logische Folge des konsequenten Anspruchs an Energieeffizienz.
Das Haus als ein Quader reinster Formensprache wird als Teil des grünen Landschaftsraums gesehen und orientiert sich deshalb klar nach Osten und Westen. Überzeugend ist auch die klare Aufteilung des Grundrisses mit einer nach Norden vorgelagerten Pufferzone, die aus dem Eingangsbereich, dem Windfang, dem Technikraum und der Garage besteht. Die weitere Raumabfolge ist ebenfalls konsequent zoniert. Die Schlafräume und das Bad liegen nach Osten, während sich die Küche, der Ess- und Wohnbereich in einer offenen, fließenden Raumabfolge nach Westen orientieren. Die innere Erschließungsfläche des Hauses wird ebenfalls zur Wohnfläche, dadurch ergibt sich zum einen eine besonders effektive Flächenausnutzung und zum anderen eine hohe räumliche Qualität. Die intensive Verknüpfung der Innenräume des Hauses mit den Freiflächen und Außenräumen ist von zentraler Bedeutung für die besondere Aufenthaltsqualität im Haus. Genau gegenüber jeder Innentür wurde ein bodentiefes Fenster angeordnet, das weite Panoramablicke in die Naturlandschaft und auf das Wasser ermöglicht. Innen und Außen fließen ineinander. Der hohe gestalterische Anspruch des Architekten setzt sich auch im Inneren des Hauses fort mit einer hervorragenden Detailqualität und einem durchdachten Grundriss. So ist die Küche vom Wohn- und Essbereich durch raumhohe Glasschiebetüren abtrennbar, diese verschwinden im geöffneten Zustand in der Wand. Die Lüftungsleitungen sind geschickt in den Einbauwänden versteckt und die Lüftungsschlitze der Garage wurden im geordneten Fugenraster der Holzleistenverschalung integriert. Das Garagentor und ein Solarelement fügen sich harmonisch in die Holzfassade und die Gestalt des Quaders des Gebäudes ein.
Die Passivhaustechnik arbeitet mit Wärmerückgewinnung, Wärmepumpe, Warmwasserspeicher und Flachkollektoren für die Warmwasserzubereitung. Die Luft wird durch ein Warmwasserheizregister nachgewärmt, über den Schränken im Haus verteilt und in Bädern und Küche abgesaugt.
www.langenkamp.dk
Was ist ein Passivhaus?
Das Passivhaus ist der weitreichendste Standard beim energiesparenden Bauen. Die Energieeinsparung beim Heizen beträgt über 80 Prozent gegenüber den gesetzlich vorgeschriebenen Neubaustandards. Der Heizwärmebedarf liegt im Passivhaus unter 15 kWh/(m²a), was umgerechnet ungefähr 1,5 Liter Heizöl entspricht. Dies wird durch eine durchgängig sehr gute Wärmedämmung von Dach, Wänden und Keller sowie durch spezielle Fenster und Vermeidung von Wärmebrücken erreicht. Durch die gute Dämmung wird kaum noch Energie für die Beheizung der Räume benötigt – die Wärme der Sonneneinstrahlung oder auch die Wärmegewinne durch die eigene Körperwärme, elektrische Geräte oder Beleuchtung reicht oftmals fast aus. Damit die Wärme in der Raumluft erhalten bleibt und trotzdem immer eine gute Luftqualität in den Räumen vorhanden ist, ohne dass diese durch Lüften verloren geht, wechselt eine Lüftungsanlage die Luft alle zwei bis drei Stunden aus.