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Zwanziger Jahre weiterbauen

Aufstockung von Ernst-May-Bauten sorgt für 56 neue Wohnungen

Zwischen 1925 und 1930 setzte Ernst May für den Wohnungsbau in Frankfurt neue Maßstäbe und... mehr

Zwischen 1925 und 1930 setzte Ernst May für den Wohnungsbau in Frankfurt neue Maßstäbe und prägte damit das Bild einer ganzen Epoche. Wo immer man auf die von ihm geplanten Siedlungen trifft, sind die schmucklosen Häuser mit ihren glatten Fassaden, Flachdächern, genormten Türen und Fenstern auch heute unverkennbar. Und: Sie waren sozial verantwortlich, funktional, bezahlbar.

Auch die kammartige Wohnbebauung an der Mörfelder Landstraße stammt aus der Zeit des Neuen Frankfurt. Sie gehörte damals zu der groß angelegten Riedhof-Siedlung und heute deutschlands größtem Wohnungsunternehmen, der Deutschen Annington. Wegen der Weltwirtschaftskrise wurden nur zwei Teilbereiche realisiert: die heutige Heimatsiedlung und der jetzt aufgestockte Abschnitt Riedhof Ost. Die alten Wohnungen waren gemessen an den heute üblichen Größen eher bescheiden. Damals ging es in erster Linie darum, möglichst viel Wohnraum zu schaffen. Das Motto hatte Ernst May ausgegeben: „Die Wohnung für das Existenzminimum“. Zum Ausgleich für die kleinen Räume waren alle Wohnungen mit Zentralheizung und Balkonen ausgestattet. Die Freiräume zwischen den Häusern waren auch hier großzügig als Spiel- und Erholungsflächen angelegt.

Diese Großzügigkeit macht es heute möglich, die zwei- und dreigeschossigen Baukörper um jeweils ein Geschoss aufzustocken, ohne die Qualität der Freibereiche zu beeinträchtigen. Bei der Aufstockung sorgte das Architekturbüro Scheffler + Partner nicht nur für architektonische Stimmigkeit, sondern setzte in Zusammenarbeit mit der Bauleitung des Auftraggebers dessen Wünsche um: niedrige Baukosten und eine kurze Bauzeit mit möglichst wenig Störungen für die Mieter. So entstanden 56 neue Ein- bis Dreizimmerwohnungen, die in Größe und Ausstattung heutigem Standard entsprechen: bequeme Bäder, offene Küchen, raumhohe Fenster, möblierbare Balkone.

Um das Bestandsmauerwerk nicht übermäßig zu belasten, wählten die Architekten für die Aufstockung eine leichte Holzkonstruktion. Die alte Dachkonstruktion wurde beibehalten, damit die Mieter während der Bauzeit ihre Wohnungen weiterhin bewohnen konnten. Alle Wände sind im Holzrahmenbau errichtet. „Energetisch entspricht die Aufstockung der Wärmeschutzverordnung“, erläutert Ernst Ulrich Scheffler. „Die wegen der höheren Gebäudeklasse nötigen zweiten Rettungswege haben wir durch durchgehende Fluchtbalkone zu den Abholpunkten geschaffen.“ Die Häuser stehen nicht unter Denkmalschutz. Dennoch wurde für die Aufstockung die reduzierte Formensprache sowie die Materialität und die Farbigkeit der Zwanzigerjahre aufgenommen. „Durch die feine Horizontalfuge und durch die Änderung der Fensterformate ist die Erweiterung jedoch deutlich von außen ablesbar“, so der Architekt.

www.scheffler-partner.de

Architekten: Scheffler + Partner www.scheffler-partner.de Fotos: Julia Bergfeld... mehr

Architekten:

Scheffler + Partner
www.scheffler-partner.de

Fotos:

Julia Bergfeld

Christoph Lison
www.christophlison.com

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