Wie auf einer Yacht
Weißer Putz, großzügige Balkone und kleiner Hafen sorgen für mediterranes Wohngefühl
Das neue Mainzer Wohngebiet Winterhafen hat eine riesige Nachfrage erlebt. Kein Wunder. Die Lage ist exklusiv: am Rhein gelegen und mit Blick zur Rhein-Main-Mündung. Ruhig ist es, obwohl City und Altstadt nicht weit entfernt sind. Zur S-Bahn läuft man nur wenige Minuten, und wer ein Boot besitzt, kann sogar einen Liegeplatz direkt vor der Haustür haben.
Der außergewöhnlichen Lage entsprechend hatte der Bauherr einige Anforderungen an das Gebäude, das sich als stolzer Solitär zwischen zwei Häusergruppen erhebt. Das von Heidacker Architekten gebaute Haus mit acht Wohnungen, die zwischen 115 und 250 m² groß sind, sollte durch Hochwertigkeit, reduzierte Formgebung sowie zurückhaltende Schlichtheit und moderne Architektur überzeugen. Außerdem sollte es maritimes Flair verströmen und die großzügigen Terrassen an Schiffsdecks erinnern. Kaum verwunderlich also, dass eine Yacht beim Entwurf als Leitmotiv diente.
Für die Wände wurde ein Wärmedämmverbundsystem gewählt, das mit hochwertigem, sehr feinem Filzputz weiß verputzt wurde. Beim Tragwerk wurde auf die Betonkernaktivierung zurückgegriffen, eine innovative Methode bei der Kühlung von Gebäuden. Die Erwärmung erfolgt mittels Fußbodenheizung. Bei den Fenstern haben sich die Architekten für Aluminium entschieden. „Das Material ist langlebig und gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man es bedient. Es ermöglicht eine Präzision, die mit Holz und Kunststoff nicht umsetzbar ist“, erläutert Gerhard Heidacker die Wahl.
Auf den großzügigen Terrassen und Balkonen wurde „Wood Plastic Composite“, verlegt. „Wir haben uns für dieses Material entschieden, da es wie Holz aussieht, sich wie Holz anfühlt und sich sogar etwas wie Holz verhält. Aber durch den Zusatz von Kunststoffpartikeln ist es viel langlebiger als Holz.“ Im Innern verfügen die Wohnungen unter anderem über eine schlichte Glassauna, exklusive Kamine, Einbauschränke oder auch bereits installierte Weinkühlschränke.
Wie meist lagen die Herausforderungen beim Bau nicht im großen Ganzen sondern in den vielen kleinen Details: bündige Sockelleisten, obere Wand-Deckenanschlüsse mittels Schattenfuge in der Wand oder exakte Einbauschränke beziehungsweise Türzargen. „Dies sind zwar nur kleine Bauteile, sie müssen aber bereits sehr früh in der Bauphase berücksichtigt werden. Direkt nach Fertigstellung des Rohbaus werden bereits erste Vorkehrungen getroffen, damit beispielsweise Sockel- und Schattenfuge auch gerade und tatsächlich bündig sind. Und außen haben die Glasbrüstungen keine sichtbaren Verbindungen mit der Betonbrüstung. Möglich wurde dies, da bereits in der Rohbauphase bestimmte Einkerbungen zur Aufnahme von Klemmschienen einbetoniert wurden“, so der Architekt.
www.heidacker.de