Mediterranes Flair
Mehrfamilienhäuser lassen Bauhausstil der „Weißen Stadt“ in Frankfurt aufleben
Frankfurt wächst. Unaufhörlich. Im Herbst 2014 sollte die 700.000er Marke geknackt werden. Wohnraum ist also knapp. Nachverdichtung ist eine Möglichkeit, mehr Wohnraum zu schaffen. Baulücken und Platz für bebaubare Grundstücke gibt es aber vor allem in den gefragten und beliebten Lagen praktisch nicht mehr. Auch der Frankfurter Stadtteil Bornheim ist so ein begehrtes Viertel. Stilvolle Gründerzeithäuser ebenso wie funktionelle Bauten aus den 1950er und 60er Jahren prägen das lebendige und gewachsene Viertel. Stefan Forster Architekten hatten Glück. Sie konnten auf einem wahren Filetstück bauen, denn so Stefan Forster: „Auf dem Gelände einer ehemaligen Tankstelle bot sich die Chance einer hochwertigen Nachverdichtung.“
Unweit des Frankfurter Zoos und der bekannten Berger Straße entstanden die Wohnhäuser „Sandweg“: Mehrfamilienwohnhäuser mit einer Mischung aus Geschosswohnungsbau, Maisonetten und Penthäusern. Neben 31 großzügigen Eigentumswohnungen bieten sie auch Platz für eine kleine Ladeneinheit im Erdgeschoss. Die dynamischen Brüstungen der Loggien und Balkone, tief eingeschnittene Dachterrassen und eine weiß getünchte Fassade erinnern an den Bauhausstil der „Weißen Stadt“ in Tel Aviv. Trotz mediterranen Flairs geriet die reale Frankfurter Umgebung dabei keinesfalls aus dem Blick: „Maßstab und Proportion der Wohnhäuser nehmen Bezug auf die umliegende Bebauung. Sie wurden unter Berücksichtigung der Fluchten zeitgemäß interpretiert“, so Forster. „Vorgelagerte Privatgärten der Erdgeschosswohnungen entlang der Wingertstraße werden durch eine Einfriedung mit dahinterliegender Hecke gefasst, die den typischen Frankfurter Zaun der Innenstadt zitiert und die stadträumliche Ecke definiert. Die Klinkerverkleidung der Mauer wird im urbanen Sockel weitergeführt und kontrastiert harmonisch mit der hellen Putzoberfläche der Obergeschosse.“
Jede der ein- bis vier- Zimmerwohnungen mit hochwertiger Ausstattung verfügt dabei über mindestens einen Außenraum in Form von Garten, Loggia, Balkon oder Terrasse. Das Staffelgeschoss ist partiell eingerückt und bietet eine schöne Aussicht auf die Frankfurter Skyline und zum Teil auch auf den nicht weit entfernten Neubau der Europäischen Zentralbank an der ehemaligen Großmarkthalle. Die bereits zu Zeiten der Tankstelle bestehende Tiefgarage konnte in das Konzept von Stefan Forster Architekten integriert und erweitert werden. Und auf dem Dach der Tiefgarage findet sich nun ein begrünter Innenhof mit Kinderspielplatz für die Bewohner. Im hinteren zurückgezogenen Grundstücksbereich entstand ein klinkerverkleidetes Doppelhaus, das die kleinteilige Bebauung der Innenhöfe des Viertels aufgreift. Beide Wohneinheiten haben je einen separaten Zugang sowie eine Vorgartenzone und jeweils einen Privatgarten im hinteren Teil.
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