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Durch einen Zeittunnel

Wie aus ehemaligen Ladenräumen eine Kita wurde

In Frankfurt ist nicht nur der Wohnraum knapp. Auch bei Kita-Plätzen besteht großer... mehr
In Frankfurt ist nicht nur der Wohnraum knapp. Auch bei Kita-Plätzen besteht großer Handlungsbedarf. Um eine Art Kita-Nachverdichtung im Nordosten Frankfurts zu erreichen, wurden Teile des Erdgeschosses eines Wohn- und Geschäftshauses umgenutzt. So entstanden in einer ehemaligen großflächig verglasten Verkaufsfläche Räume für zwei Gruppen mit 15 und 30 Kindern.

Doch damit aus dem ehemaligen Laden überhaupt eine Kita werden konnte, musste nicht nur ein schlüssiges Raum- und Farbkonzept entwickelt werden. „Bei der Umnutzung musste auch ein Brandschutzkonzept für die Kita erstellt und beachtet werden. Bei allen Arbeiten musste selbstverständlich ein vom Bauherrn GWH Frankfurt gesteckter Kostenrahmen eingehalten werden“, so Henning Pretzsch über die Anforderungen an seine Arbeit.

„Der Flur erleichtert den Kindern das Ankommen in der Kita. Das Orange symbolisiert klar Übergang und Beginn, da das Umfeld durch grauen Beton geprägt ist“, so der Architekt. „Aus dieser Außenwelt gelangen die Kinder gewissermaßen wie durch einen orangefarbenen Zeittunnel in die farbenfrohe und helle Welt der Kita“. Praktisch und kitagerecht dabei: Der Zeittunnel fungiert zugleich als Garderobenflur.

Eine variable Raumstruktur im Innern lässt den Kindern viele Freiheiten zum Entdecken, Spielen und Toben. Farbig angelegte Decken verleihen den einzelnen Funktionsbereichen charakteristische Stimmungen. Eine blaue Decke charakterisiert den Gemeinschaftsbereich, der in einen Bewegungsraum und einen Spielflur unterteilt werden kann. Die beiden Gruppenräume haben jeweils grüne Decken und können über Schiebetüren zum Gemeinschaftsbereich hin geöffnet werden. Bei Bedarf ergeben Gruppenräume, Spielflur und Bewegungsraum also sogar eine große zusammenhängende Fläche. Zu jedem Gruppenraum gibt es überdies auch einen nachgelagerten Ruheraum mit einer roten Decke.

„Während das Himmelblau auf die spielenden Kinder kühlend und ausgleichend wirkt, wärmt das Abendrot und verstärkt das Gefühl der Geborgenheit beim Ruhen. Laubgrün und der erdbraune Boden stehen für Natürlichkeit, Erde, Pflanzen und schaffen überdies einen Bezug zum Außenraum, wo sich eine Parkanlage befindet“, so Pretzsch über das Farbkonzept. Beim Boden entschieden sich die Architekten für das häufig in Sporthallen anzutreffende Linoleum, weil es sich auch sehr gut zum Turnen eignet.

Für ein Gefühl von Weite sorgen im Innern der Kita die hellen Wände und die raumhohen Glasfenster. Die Glasfassaden des Bestandsbaus wurden von den Architekten allerdings erneuert. „Um die Weite der Glasfassade innen fortzuführen haben wir nur an Boden und Decke Farben verwendet. Bei den Wänden haben wir uns deshalb für helle Sandfarben entschieden, zudem sollte es in der Kita kein Weiß sondern nur natürliche Farben geben“. Bei so einem hellen Hintergrund bleiben die Wände auch bespielbar und können beispielsweise als neutrale Kulisse für die Zeichnungen und Bilder der Kinder dienen.

www.claus-pretzsch.de
Architekten Claus Pretzsch www.claus-pretzsch.de Fotos Thomas Ott www.o2t.de mehr

Architekten

Claus Pretzsch
www.claus-pretzsch.de

Fotos

Thomas Ott
www.o2t.de