Aus zwei mach eins für drei
Elegante Villen auf schwierigem Untergrund in schöner Wiesbadener Lage
Die Grundstücke, die dem Bauherren von axial Architekten zur Verfügung standen, hatten so ihre Tücken: Zum einen, weil auf einem der beiden Grundstücke ein renovierungsbedürftiger Bungalow aus den 1960er-Jahren stand. Zum anderen sollte eine Lösung für die Zufahrt auf das Grundstück hinter dem Bungalow gefunden werden. Der große Höhenunterschied zwischen den Grundstücken sowie die Aufschüttungen im Garten des Grundstücks mit dem Bungalow brauchten eine gut durchdachte Lösung. Der Bauherr wünschte sich zudem, dass das bereits bestehende Gebäude zur hochwertigen Vermietung so saniert werden sollte, dass es sich auch wirklich rechnet.
Im Hin- und Her der Überlegungen entstand zunächst der Gedanke, die beiden Grundstücke auf einer Gesamtfläche von ca. 3.000 m² zusammenzulegen. Der Rest ergab sich dann gewissermaßen ganz von allein: Da der Bebauungsplan nur Einfamilienhäuser mit einer Mindestgrundstücksgröße von 1.000 m² vorsieht, lag es nahe, den bestehenden Bungalow abzureißen und auf dem Grundstück drei Einfamilienhäuser hintereinander zu bauen. So entstand eine Bebauung, die im Villenviertel von Wiesbaden-Sonnenberg etwas außergewöhnliches ist. „Die drei neuen Häuser in moderner Architektur haben ausgewogene Proportionen. Nach außen hin wirken sie elegant, hochwertig, und individuell. Allerdings ohne übertriebenen Habitus. Schließlich sollte eine möglichst breite Schicht an Mietern angesprochen werden“, so der Architekt Joachim Bossert über das Konzept. Der Baukörper ist im Obergeschoss mit leichtem Überstand als kubische Form zum Erdgeschoss versetzt. Zusammen mit einer Farbgebung, die sich an hellen Erdtönen orientiert, wird der Baukörper so für das Auge behaglicher und kleinteiliger.
Alle drei Häuser wurden so platziert, dass es von Haus zu Haus jeweils einen Versatz von einem Geschoss gibt. Das führt dazu, dass von einer Terrasse im Obergeschoss immer über das nächste Gebäude gesehen werden kann. Die Terrassen und Wohnzimmer der Gebäude sind nach Süden und nach Westen ausgerichtet und es entstehen Blickbeziehungen zu den Wiesbadener Hausbergen und über den Rhein bis nach Rheinhessen.
Im Innern sorgt der Grundriss für ein großzügiges Raumgefühl, direkte Bezüge zwischen Garten und Küche sowie Essen und Garten vermitteln den Eindruck, im Grünen zu leben. „Damit etwas Landhaus-Feeling entsteht, wurde der Kaminzug, der als vertikales Element sowohl in der Fassade als auch im Wohnzimmer ist, mit Naturstein verkleidet. Das hinterlässt einen bleibenden Eindruck“, freut sich der Architekt. Angeschlossen an den Schornsteinzug ist im Wohnzimmer ein Kamin mit dreiseitiger Glasschiebetür. Auf der Terrasse außen befindet sich eine offene Feuerstelle, die im Sommer gerne von den Bewohnern genutzt wird.
Ein schöner Blickfang ist auch die Treppe, die ins Obergeschoss führt: Sie besteht aus in die Wand eingelassenen Stahlkonstruktionen, die mit Holzstufen verkleidet sind, sodass jede Stufe freitragend aus der Wand ragt, in der Mitte mit einem senkrechten Seilsystem getrennt.
Diverse Einbaumöbel wie beispielsweise Garderobenmöbel, Einbauschrank mit verdecktem Zugang ins Gäste-WC, Einbauküche, Ankleide, Regalnischen sorgen für großzügige Aufgeräumtheit. Dazu passen die glatt geputzten und gestrichenen Innenwände. Der Bodenbelag ist im Erd- und Untergeschoss sowie in den Bädern aus großformatigen Fliesen in Betonoptik und im Obergeschoss liegt dunkles Eichenparkett.
Der Energiestandard bei allen drei Häusern ist KfW 70. Das Heizmedium ist Erdwärme mit Fußbodenheizung. Die Elektroinstallation ist zum Teil als Bussystem ausgeführt.
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