Vertical Living 2.0. IM TREND
Neue Wohnhochhäuser erobern auch die deutschen Metropolen
In deutsche Metropolen kommt es vergleichsweise spät – und wird sich vielleicht gerade deshalb in den nächsten Jahren besonders multiplizieren. Ob in Berlin oder Düsseldorf, München oder Hamburg – überall da, wo die Stadtbevölkerung gerade überdurchschnittlich wächst, nimmt auch die Zahl der Wohnhochhäuser jetzt sprunghaft zu – oft in herausragenden metropolitanen Lagen, an den Drehkreuzen der City oder in priveligierten Lagen am Wasser. So hochpreisig wie die Grundstücke – so exklusiv sind auch die Bauten: Mit den anonymen Mietsilos der 1970er-Jahre haben die überwiegend im Eigentum gebauten Türme von heute so gar nichts mehr gemein – Gemeinschaftsflächen, Concierge-Service, Gastronomie in den Erdgeschosszonen und vieles andere mehr macht aus ihnen praktische wie auch repräsentative „Vertical Villages“.
Auch die Architektur wird dabei mehr und mehr zum Gradmesser von Veränderungen: Viele Wohnhochhäuser wirkten bisher mit ihrer Geschossarchitektur, den artig übereinander gestapelten Etagen und Balkongerüsten, von eher nüchterner architektonischer Qualität. Das beginnt sich weiter zu entwickeln: Auch wenn viele Projekte erst in der Pipeline oder auch erst einmal nur Wettbewerbsbeiträge sind – sie werden nicht nur immer grüner, indem sie Elemente des Vertical Gardenings an den Außenfassaden aufnehmen, sie entwickeln auch neue typologische Varianten: Von durchgehenden, üppigen Außenbalkons bis in höchste Höhen (vor Jahren schmunzelte man hierzulande noch etwas über die Holländer, die schon früh damit, etwa in ihren Wohnhochhäusern in Rotterdam, anfingen) über dynamisch gestapelte Penthousetürme bis hin zu sogenannten „Vertical Villas“, die Wohnungen als großzügige Doppelgeschosslandschaften integrieren – das Wohnhochhaus ist auch in Deutschland mehr und mehr dabei, seine vielfältigen Möglichkeiten auszuloten. What’s next?