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Stilvoller Luxus

Eine Villa im Park nimmt sich das Art déco zum Vorbild – mit aller Opulenz

Eigentlich wollten die Bauherren gerne in einer repräsentativen Landhausvilla wohnen. Die... mehr

Eigentlich wollten die Bauherren gerne in einer repräsentativen Landhausvilla wohnen. Die Familie, die ihren Hauptwohnsitz von Amerika ins Rheinland verlegen wollte, besuchte drei deutsche Architekten und bat sie um Entwürfe. Das Büro Jürgen Geiselhart und Oliver Musch aus Düsseldorf lieferte schnell: Vier Tage nach dem Treffen schickten sie ihre ersten Skizzen über den Atlantik.

Der Entwurf gefiel den Bauherren auf Anhieb, bekam schnell den Zuschlag – und wurde doch nicht weiterverfolgt. Denn schon bald war klar, dass sich die lokalen Bauvorschriften mit dem umfangreichen Raumprogramm nicht so recht vertrugen. So sah die Gestaltungssatzung in dem Villenviertel nicht nur eine sichtbare Ausformung des Haupthauses vor. Auch alle weiteren Nebengebäude – Schwimmhalle, Garage und die geplante Bibliothek – hätten jeweils in einem eigenen Volumen und mit einem eigenen Satteldach ausgeformt werden müssen. Das Gebäudeensemble hätte das am Ende sehr unruhig und ungelenkig erscheinen lassen. Im Dialog mit den Bauherren entschied man sich deshalb für einen anderen Weg: Anstatt den Entwurf frontal zur Straße hin auszurichten, wurde die Villa mit ihrer Schmalseite in die Tiefe des weitläufigen Parkgrundstückes verlegt. Somit konnte auch das Flachdach seine Rolle ausspielen – ohne sich dabei jedoch stilistisch bei den einschlägigen Vorbildern des Bauhauses und des eher puristisch veranlagten Neuen Bauens zu bedienen. Stattdessen wurde das Art déco zum Referenzpunkt – sowohl in der Formensprache der Architektur als auch bei der luxuriösen Innenausstattung. Vor allem die Villa Empain – 1930 von dem belgischen Architekten Michel Polak für den gleichnamigen Unternehmersohn und Baron in Brüssel am Stadtpark Bois de la Cambre entworfen – wurde zu einem wichtigen stilbildenden Vorbild. Nicht kopiert, aber zeitgenössisch interpretiert.

Die 80 m lange Kiesauffahrt mündet in einen u-förmig geschnittenen Innenhof. Dieser wird von dem symmetrisch entwickelten Hauptgebäude zusammen mit einer versetzt angeordneten zweigeschossigen Doppelgarage und dem gleichfalls hervorspringenden Bauvolumen der Schwimmhalle gebildet. Zur Parkseite des Gebäudes wurde die Anordnung der Baukörper wiederaufgenommen: Eine der Schwimmhalle vorgelagerte Kolonnade und die ebenfalls als Baukörper ausgeprägte Bibliothek bilden hier spiegelförmig einen u-förmigen Hof mit der weitläufigen Terrasse der Villa. Der Haupteingang ist als Portal zentral und geschosshoch in den Baukörper eingeschnitten. Mit seiner monumentalen, auf Konsolen gelagerten Überdachung und den in die Putzfassade eingelassenen Ziergittern schafft er eine der Villa Empain vergleichbare, repräsentative Eingangssituation. Auch der sandfarbene Muschelkalk, der im Sockelbereich und als Rahmung an den Kanten der Fensteröffnungen verwendet wird, zieht einen Bezug zum historischen Vorbild. Alle Putzfassaden schließen nach oben mit einem dreifach ausgebildeten Faszien-Gesims ab. Das Hauptgebäude setzt sich zudem in einem zurückspringenden Staffelgeschoss fort, das von einer breiten Dachkrempe und einer Attika bekrönt wird. Dynamisch belebt wird das Fassadenbild durch die charakteristischen Streamlines an den Gebäudeecken. Auch die Fensterscheiben, die mit ihren bronzenen Profilen dem Art déco nachempfunden wurden, sind teilweise gekrümmt und eröffnen dadurch sehr besondere Ausblicke in den umliegenden Park. Imposant ist die doppelgeschossig ausgeführte zentrale Eingangshalle – die lichte Raumhöhe beträgt hier 9 m. Belichtet wird sie über ein großes Oberlichtfenster. Der weitläufige Marmorboden, dessen schwarz-weiße Streifenoptik den Blick perspektivisch in die Tiefe des Gebäudes lenkt, ist eine Reminiszenz an die Lobby des Luxushotels The Mark am Central Park. Auch alle anderen Räumlichkeiten wurden von den Architekten/Innenarchitekten bis in die letzten Details geplant. Wandvertäfelungen aus edlen Hölzern und dunklem Marmor, Natursteinböden, metallfarbene Stoffe und Tapeten mit geometrischen Mustern kamen dabei opulent zum Einsatz und erzeugen sehr differenzierte Raumstimmungen. Als die Familie 22 Monate nach dem ersten Treffen einzog – der Termin war von Anfang an fix – stand alles bereit.
 
www.geiselhart-musch.de

Architekten: Jürgen Geiselhart und Oliver Musch www.geiselhart-musch.de Rohbau: Derichs... mehr

Architekten:

Jürgen Geiselhart und Oliver Musch
www.geiselhart-musch.de

Rohbau:

Derichs & Konertz Bauunternehmung
www.derichsukonertz.de

Fenster:

MFA Fenster
www.tueren-und-fenster.com

Maler (Fassade):

Malerbetrieb Wenkemann
www.wenkemann-gmbh.de

Naturstein (Fassade):

Friedhelm Meyer
www.friedhelm-meyer.de

Schreinerarbeiten:

Tischlerei Werk3
www.tischlerei-werk3.de

Küche:

Boffi
www.boffi.com

Fotos:

Jens Kirchner
www.jens-kirchner.com

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