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Palermos Potenziale

Die Manifesta lockt in Düsseldorfs unterschätzte Partnerstadt am Mittelmeer

Palermos Potenziale
„Theatre of the sun“ – die raumumspannende Wandtapete von „Fallen Fruit“ aus den USA thematisiert die höchst artenreiche Pflanzen- und Fruchtkultur der Stadt im barocken Palazzo Butera.
Palermos Potenziale
Auch die brasilianische Künstlerin Maria Thereza Alves setzt sich in den Kontext zum Palazzo Butera.
Palermos Potenziale
Das belgische Kollektiv Rotor reaktiviert dubiose Immobilienspekulationsobjekte mit fantastischen Aussichten.
Palermos Potenziale
Das Haus der Kunst wird vom Verein Düsseldorf Palermo e.V. unterhalten – zur Manifesta mit einer Schau der bekannten Düsseldorfer Künstlerin Katharina Sieverding.
Palermos Potenziale
„Soul of Salt“ von Patricia Kaersenhout aus den Niederlanden
Manch einer wird sich noch erinnern an den über-erfolgreichen Fotografen Finn Gilbert alias... mehr

Manch einer wird sich noch erinnern an den über-erfolgreichen Fotografen Finn Gilbert alias Campino. In Wim Wenders Film „Palermo Shooting“ trägt er seine Todesängste durch den Hofgarten und über die Rheinterrassen, um sich dann anschließend auf die große Suche nach seinem verdrängten Leben in den belebten Ruinen Palermos aufzumachen. Vor drei Jahren ist aus dieser Episode der Filmgeschichte eine Städtepartnerschaft geworden. Palermo ist Düsseldorfs jüngste Partnergemeinde – und dabei vielleicht auch die gegensätzlichste und widersprüchlichste. Immer noch hängt der autonomen Hauptstadt der Region Siziliens der Nachgeruch von Mafia, Korruption und viel Armut an, obwohl Palermos Bürger ihr Schweigen seit den frühen 1990er-Jahren gebrochen haben und sich ihre Stadt nach und nach wieder angeeignet haben. Ein Symbol für den Wandel ist auch der langjährige Bürgermeister Leoluca Orlando, 72, der sich schon früh öffentlich gegen das Verbrechen gestellt hat und die Zivilgesellschaft gestärkt hat. Im November soll er für sein politisches und publizistisches Wirken den Düsseldorfer Heinepreis erhalten – auch das stärkt das Städtebündnis.

Orlando ist es zu verdanken, dass noch bis zum 4. November die Manifesta12 – das zwischen Europas Metropolen nomadisch umherziehende Kunstfestival – in der Hafenstadt die Anker ausgeworfen hat. Grundiert wurde die abseitig der Museen und touristischen Hotspots organisierte Schau durch eine umfangreiche Studie des bekannten niederländischen Büros OMA. Dabei ging es nicht darum, neue Stadtplanungsprojekte anzuregen – der „Palermo Atlas“, wie die dazu erschienene Publikation heißt, basiert vor allem auf der vielschichtigen Lektüre der kulturellen Komplexität der Stadt, die sich zwischen drei Kontinenten und sehr gegensätzlichen, aber bis heute oft friedlich koexistierenden, sich überlagernden und verschmelzenden Kulturen situiert – bis in die aktuelle Zeit, wo viele Migranten hier ihren ersten Anlaufpunkt in Europa finden. Eine Vielzahl der Beiträge der rund 40 teilnehmenden internationalen Künstler umkreisen das große Thema globale Migration dann auch – oft an Orten, die sich selbst in einem fragilen Zustand der Transformation befinden: wiederentdeckte Palazzo-Ruinen mit fantastischen Decken- und orientalisierenden Stuckgemälden, leerstehende Kapellengrüfte oder zwischen Kirchenruinen verborgene wilde Gärten. Die Manifesta schließt in diesem Sommer die Stadt am Meer vollkommen neu auf und veranschaulicht ihre verborgenen Potenziale.

www.manifesta.org

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