Geradlinig zweifarbig
Ein Einfamilienhaus setzt auf ein klares Entwurfs- und Farbkonzept
Ein Auftrag kann Folgeaufträge nach sich ziehen. Dass aus der Realisierung eines Hauses allerdings am selben Ort gleich fünf weitere Häuser resultieren, ist eher selten. Genau so erlebten es aber die Architekten von aprikari aus Viersen, als sie für eine vierköpfige Familie ein Einfamilienhaus in einem Baugebiet in Willich-Wekeln entwarfen und realisierten. Das Bauherrenpaar wünschte sich ein modernes, offenes Raumkonzept mit klaren Linien und ohne Dachschrägen. Sieht man einmal von der vorgeschriebenen Eingeschossigkeit ab, gab es in dem Neubaugebiet keinerlei Gestaltungsvorgaben – in der Nachbarschaft dominierten ganz unterschiedliche Dachformen und -neigungen. Umso anspruchsvoller war der Wunsch des Ehepaars eine Außenansicht zu entwickeln, die lediglich von zwei Farben – schwarz und weiß – bestimmt wird. Angesichts vieler unterschiedlicher Materialien stellte das eine besondere gestalterische Herausforderung dar.
Die Architekten folgten einer klaren Zweiteilung des Grundrisses: Auf einen großen, offenen Empfangsbereich mit Garderobe und dem Treppenaufgang folgen Küche und Wohnbereich, die sich über großzügige Fensterflächen zum Garten hin orientieren. Die Küche wurde dabei so angeordnet, dass sie als Lebensmittelpunkt der Familie von allen Seiten aus erreichbar ist. Alle untergeordneten Räume orientieren sich zur Straßenseite hin und sind nicht direkt einsehbar. Um dem Bauherrenwunsch nach Zweifarbigkeit zu entsprechen, wurde bei der Außenfassade auf Wärmeverbunddämmschutz mit weißem Glattputz gesetzt in Kombination mit anthrazitfarbenen Aluminium-Paneelen, die die Fenster optisch verbinden und so zusammenhängend erscheinen lassen. Auch der Dachrand wurde mit Aluminium verkleidet. Bei den Fenstern entschied man sich dagegen für Kunststoffprofile, auch die in einem harmonierenden Anthrazitton.
Die farbliche Stimmigkeit und Geradlinigkeit verbindet Innen und Außen miteinander: Weder Rundungen, Schwünge noch sonstige Restnischen sind zu finden. Aufwendig gestaltete Schreinermöbel etwa im Eingangsbereich lassen eigenständige Kuben im Haus entstehen. In diese wurden mitunter auch flächenbündige Türen integriert, die zu anderen Räumen führen: So befindet sich etwa hinter dem Garderobenschrank mit der auskragenden Sitzbank das Gäste-WC mit Dusche. Aber auch über Licht und Haustechnik wurde viel nachgedacht: Das Lichtkonzept auf LED-Basis wurde direkt auf die Bewohner abgestimmt und besticht durch seine Kombination aus direktem und indirektem Licht. Eine Solewasser-Wärmepumpe und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgen schließlich für Effizienz beim Energieverbrauch.
www.aprikari.de
Architekten:
aprikari
www.aprikari.de
Terrassenüberdachung:
Driesen
www.driesen-rolla.de
Fenster:
Reimann-Bauelemente
www.reimann-bauelemente.de
Zimmerer:
Rings & Helmig
Zimmerei und Holzbau
www.rings-helmig.de
Dach:
Harff-Möller Bedachung
www.harffmoeller.de
Licht:
mec-light
www.mec-light.de
Maler:
Thomas Hilgers Malerbetrieb
www.malerbetrieb-hilgers.de
Heizung/Lüftung:
Lewerenz Energiespartechnik
www.lewerenz.de
Kamin:
Kachelöfen Breuer
www.kacheloefen-breuer.de
Parkett:
Parkett Dietrich
www.parkett-dietrich.de
Fotos:
David Justen